Münster - (pbm/acl) - Regionaler Einkauf und Lebensmittel aus fairem Handel, eine Anlage zur Gewinnung von Strom und Wärme sowie Veranstaltungen zum Thema Umwelt und Bewahrung der Schöpfung: Viel ist in der katholischen Akademie Franz Hitze Haus in Münster in den vergangenen Jahren in Fragen der Nachhaltigkeit passiert. Doch das reicht den Verantwortlichen der Bistumseinrichtung nicht: Mithilfe eines Umweltprogramms soll weiterhin nachhaltig gewirtschaftet werden.
Als Zeichen dieses Engagements wurde das Franz Hitze Haus am 6. Oktober als ökofaire Einrichtung im Rahmen des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ ausgezeichnet. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn überreichte dem Team um Direktor Antonius Kerkhoff und den Umweltbeauftragten Dr. Christian Müller eine Urkunde und eine Plakette. Sein Dank galt auch Fara Steinmeier von der Initiative „Zukunft einkaufen“, die den Prozess begleitet hat. Mit dabei war auch Karola Wiedemann, die den erkrankten Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung im Bistum Münster, vertrat.
„Es ist die Sorge um das gemeinsame Haus auf unserer Erde, die uns um- und antreiben muss“, betonte der Weihbischof. „Zukunft einkaufen“ sei ein wichtiges Werkzeug, das kirchliche Einrichtungen dabei unterstütze, auf allen Ebenen ethisch verantwortlich einzukaufen. Für mehr als 60 Milliarden Euro würden die Kirchen in Deutschland jährlich Produkte einkaufen: „Das ist eine enorme Kaufkraft, aber kirchliche Einrichtungen schauen – wie viele andere auch – noch immer zu häufig nur auf den Preis und haben ökologische Kriterien zu wenig im Blick“, kritisierte Zekorn. Es gehe darum, durch ein verändertes Verhalten einzelner Einrichtungen wie der Akademie Franz Hitze, aber auch jedes Einzelnen den Markt zu verändern. „Zukunft einkaufen“ fördere ein Bewusstsein und eine dauernde Aufmerksamkeit für diese Fragen.
Der Weihbischof hob die bisherige Auseinandersetzung der Akademie mit ökologischen Fragen hervor und dankte dem gesamten Team für seinen Einsatz. Das Zertifikat sei aber nicht als Abschluss gedacht, sondern als „Selbstverpflichtung, in den nächsten Jahren weiterzumachen“. „Zukunft einkaufen“ bezeichnete er als treffenden Slogan: „Wenn wir einkaufen – egal was und wie – kaufen wir immer Zukunft ein. Zukunft für uns mit Blick auf den Klimawandel, aber auch Zukunft für andere, beispielsweise beim Einkauf von Kleidung, die in fernen Ländern produziert worden ist.“
Mit welchen Maßnahmen das Franz Hitze Haus bis Ende 2022 – für diesen Zeitraum gilt das erarbeitete Umweltprogramm – die Umweltbelastungen reduzieren möchte, erklärte Christian Müller. Neben einem verstärkten regionalen und saisonalen Einkauf für die Versorgung der rund 25.000 jährlichen Gäste nimmt die Akademie am Projekt „Nachhaltigkeit in der Außer-Haus-Verpflegung“ in Kooperation mit dem Studiengang Ökologie an der Fachhochschule Münster teil. Dabei geht es unter anderem darum, Abfall in der Küche zu vermeiden. Auch das Thema Heizverhalten steht auf der Agenda, ebenso sollen Anreize für die Nutzung von Leihrädern durch die Gäste oder Jobtickets für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen werden. Im kommenden Jahr ist außerdem ein Studientag mit den Mitarbeitenden des Franz Hitze Hauses zur naturnäheren Gestaltung des Außenbereiches geplant.