Münster - (pbm/al) - Solidarität von Priestern mit Priestern, die Seelsorge in vielen Fällen erst möglich macht: Vertreter des Priesterrats im Bistum Münster und des Hilfswerks Renovabis haben am 7. Oktober in Münster eine Verlängerung ihrer Zusammenarbeit auf unbefristete Zeit vereinbart. Demnach wird weiterhin und bis auf Weiteres ein Teil der Solidaritätsabgabe, die alle Bistumspriester von ihrem Gehalt leisten, der Projektarbeit von Renovabis zugute kommen. Die entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichneten Burkhard Haneke, Geschäftsführer für den Bereich der Projektearbeit von Renovabis, sowie Weihbischof Dr. Stefan Zekorn. Letzterer ist im Bistum Münster bischöflicher Beauftragter Weltkirche.
Konkret ging es bei dem Treffen um den Diasporapriesterhilfsfonds, auch Solidaritätsfonds genannt. In diesen fließen drei Prozent des Monatsgehaltes aller Priester im Bistum Münster. So kommen jährlich rund 700.000 Euro zusammen, die für seelsorgliche Projekte in osteuropäischen Ländern verwendet werden. Dabei geht es vor allem darum, die Arbeit dortiger Priester und Ordensleute zu unterstützen.
Über die Verwendung von mehr als der Hälfte der Gesamtsumme entscheidet die Leitung der Fachstelle Weltkirche des Bistums. Sie ist einem Ausschuss des Priesterrats rechenschaftspflichtig, dem neben Weihbischof Zekorn die Pfarrer August Hüsing und Peter Kossen angehören. Bei Bedarf erfährt die Fachstelle Beratung von Renovabis. Die andere Hälfte des Geldes setzt Renovabis direkt für Projekte in Mittel- und Osteuropa ein.
Das Hilfswerk widmet sich ebenfalls Projekten in Mittel- und Osteuropa. Bei dem Treffen nutzten Haneke und Martin Lenz als Leiter der Projekteabteilung die Gelegenheit, den Ausschuss des Priesterrats sowie Ulrich Jost-Blome, Mariya Sharko und Judith Wüllhorst von der Fachstelle Weltkirche über die geförderten Projekte und die Vorschläge für künftige Förderung zu informieren. Diese Informationen nahmen die Anwesenden dankbar zur Kenntnis. Auch den Jahresbericht 2019 von Renovabis stellte Haneke kurz vor. Er unterstrich, dass die Unterstützung der Priester des Bistums Münster für die seelsorgliche Arbeit ihrer Mitbrüder von großer Bedeutung sei.
Das Geld der Bistumspriester fließt in drei Bereiche. Zum einen sind die Mittel eine wertvolle Unterstützung zur Existenzsicherung der Priester. Denn diese erhalten dort in der Regel kein festes Gehalt, sondern sind auf Spenden angewiesen.
Zum anderen werden damit Mobilitätshilfen für Priester finanziert, also Fahrzeuge verschiedenster Art. „Mobilität ist dort vielfach längst nicht so selbstverständlich wie bei uns“, gab Zekorn hierzu zu bedenken. Der dritte Bereich fördert die Aus- und Fortbildung von Priestern etwa durch Stipendien.