Die zwischen Armenien und Aserbaidschan vereinbarte Waffenruhe in der umkämpften Kaukasusregion Berg-Karabach ist am Samstag um 12.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Mit dem Abkommen sollen die fast zwei Wochen andauernden Kämpfe in der Region beendet werden. Beide Seiten warfen sich kurz nach dem Inkrafttreten gegenseitig weitere Beschüsse vor. Bereits am Morgen war es erneut zu Kampfhandlungen gekommen.
In Stepanakert, der Hauptstadt der selbsternannten Republik Berg-Karabach, waren bis kurz vor Beginn der Waffenruhe noch Sirenen zu hören. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, wie sich Anwohner wieder vor ihre Haustüren wagten, nachdem sie sich tagelang vor den Beschüssen versteckt hatten.
Berg-Karabach ist seit Jahrzehnten zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten. Die Kaukasusregion hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig ihre Unabhängigkeit erklärt. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.
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