Für die katastrophale Ölpest an der Nordostküste Brasiliens haben die Behörden am Freitag einen Tanker verantwortlich gemacht, der unter griechischer Flagge fährt. Der Öltanker sei der "Hauptverdächtige", das Öl stamme aus Venezuela, erklärte das brasilianische Verteidigungsministerium. Mehr als 2000 Kilometer Küste werden seit zwei Monaten durch große Ölklumpen verseucht. Bisher hatten die Behörden keinen Verantwortlichen benannt.
Umweltgruppen werfen der brasilianischen Regierung unter dem rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro vor, die Ölpest bisher weitgehend ignoriert und kaum Mittel für deren Bekämpfung zur Verfügung gestellt zu haben. Experten sprechen von der bislang schwersten Umweltkatastrophe in diesem Teil Brasiliens.
Einwohner des Urlaubsgebiets mit seinen teils paradiesischen Stränden hatten sich verzweifelt selbst an die Säuberung der Küste gemacht - weil die Behörden spät oder kaum reagierten. Zuletzt hatte sich aber auch das Militär an den Säuberungsaktionen beteiligt. Inzwischen wurden laut Armee mehr als 1000 Tonnen Ölrückstände wieder eingesammelt.
Die Bundespolizei in Brasilien gab derweil bekannt, dass es Durchsuchungen bei einem Unternehmen in Rio de Janeiro gebe, das in Verbindung zu dem Öltanker stehe. Laut Verteidigungsministerium war der Öltanker auf dem Weg nach Südafrika.
Unklar ist demnach noch, ob das Auslaufen des Öls durch einen Unfall verursacht wurde oder ob es einen kriminellen Hintergrund gibt. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Schaden durch die Ölpest in "unermesslicher" Höhe.
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