Nutzer sollen zudem bei der Suche nach Begriffen mit Bezug zum Holocaust "zu glaubwürdigen Informationen außerhalb von Facebook" weitergeleitet werden, teilte das US-Unternehmen am Montag mit. Dem Internetgiganten war lange vorgeworfen worden, nicht entschlossen genug gegen Holocaust-Leugner und andere Hass-Inhalte vorzugehen.
Facebook-Managerin Monika Bickert begründete die Entscheidung mit der "Zunahme des Antisemitismus" und der "alarmierenden Unwissenheit über den Holocaust, insbesondere unter jungen Menschen". Bickert führte eine Umfrage an, der zufolge fast ein Viertel der jungen Erwachsenen in den USA der Auffassung ist, der Holocaust sei ein Mythos oder werde übertrieben dargestellt.
Das Vorgehen gegen Holocaust-Leugnung ist laut Bickert Teil der Bemühungen des Unternehmens, Hass und Hetze im Netz zu bekämpfen. Der Wandel werde jedoch Zeit brauchen, erklärte die Managerin. "Die Durchsetzung dieser Richtlinien kann nicht über Nacht erfolgen." Prüfer und Systeme müssten zunächst in der Anwendung geschult werden.
Holocaust-Überlebende hatten im Juli eine Kampagne gegen Botschaften in dem Onlinenetzwerk gestartet, in denen der von den Nazis verübte Völkermord an den Juden geleugnet wird. An der Aktion unter dem Schlagwort "#NoDenyingIt" ("Es lässt sich nicht leugnen") beteiligten sich unter anderem Anne Franks Stiefschwester Eva Schloss und der französische "Nazi-Jäger" Serge Klarsfeld.
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