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Britische Polizei: Opfer im Lastwagen waren vermutlich Vietnamesen

Die britischen Ermittler hatten die Opfer zunächst für Chinesen gehalten. Dann verdichteten sich die Hinweise darauf, dass es sich bei den Toten zum Großteil um Vietnamesen handeln könnte

Die britische Polizei geht davon aus, dass es sich bei den in einem Kühllastwagen gefundenen 39 Leichen um vietnamesische Staatsbürger handelt. "Wir glauben, dass die Opfer Vietnamesen sind und stehen in Kontakt mit der vietnamesischen Regierung", teilte die Polizei in Essex am Freitagabend mit. Es gebe "direkten Kontakt" zu einigen Familien in Vietnam und Großbritannien. 

"Wir glauben, die Familien einiger Opfer identifiziert zu haben, deren Reise so tragisch an unserer Küste endete", erklärte die Polizei. Die Identifizierung sei aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Die britischen Ermittler hatten die Opfer zunächst für Chinesen gehalten. Dann verdichteten sich die Hinweise darauf, dass es sich bei den Toten zum Großteil um Vietnamesen handeln könnte.

Die Polizei betonte zudem, sie hoffe, bald die gesuchten Brüder Ronan und Christopher Hughes vernehmen zu können, nach denen seit Dienstag gesucht werde. "Auch wenn wir mit Ronan Hughes schon telefoniert haben, müssen wir uns mit ihm und seinem Bruder persönlich unterhalten", sagte der leitende Polizeiinspektor Dan Stoten vor Journalisten in Belfast. "Mit Ronan und Christopher zu sprechen ist entscheidend für unsere Ermittlungen", betonte er. "Je schneller das passiert, desto schneller können wir in unserer Untersuchung vorankommen."

Stoten zufolge stellte die nordirische Polizei am Donnerstag einen Lastwagen sicher, der mit den Brüdern in Verbindung stehen könnte. 

In Dublin wurde am Freitag ein 23-Jähriger wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und Menschenhandel einem Richter vorgeführt. Der Mann aus einem nordirischen Dorf nahe der Grenzstadt Newry bleibt bis zum 11. November in Untersuchungshaft, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte. Die britische Polizei forderte seine Auslieferung. 

Die Leichen von 31 Männern und acht Frauen waren in der Nacht zum 23. Oktober in einem Industriegebiet östlich von London in einem Lkw-Kühlcontainer entdeckt worden. Die offizielle Todesursache wurde bislang nicht mitgeteilt.

Der aus Nordirland stammende LKW-Fahrer wurde festgenommen, er befindet sich in Untersuchungshaft. Dem 25-Jährigen werden Totschlag, Verschwörung zum Menschenhandel und Geldwäsche zur Last gelegt.

ck/

© Agence France-Presse