US-Präsident Donald Trump und sein Wahl-Herausforderer Joe Biden werden am Donnerstagabend anstelle des ursprünglich geplanten Fernsehduells zeitgleich konkurrierende TV-Interviews geben. Trump wird nach Angaben des Senders NBC in Miami an einer sogenannten Town-Hall-Veranstaltung teilnehmen, bei der Bürger Fragen stellen können. Das Interview wird wegen der Corona-Pandemie im Freien abgehalten, es gelten strikte Abstandsregeln und die Zuschauer müssen Masken tragen.
Die NBC-Nachrichtensparte NBC News erklärte, der prominente Virenexperte Anthony Fauci und der klinische Direktor des Nationalen Gesundheitsinstituts, Clifford Lane, hätten medizinische Daten einschließlich eines Corona-Tests von Trump ausgewertet. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass der Anfang Oktober positiv auf Corona getestete Präsident mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansteckend sei.
Trumps Herausforderer Biden von den oppositionellen Demokraten wird sich am Donnerstagabend im Sender ABC den Fragen der Zuschauer stellen. Der Termin in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania war schon bekannt.
Die beiden Rivalen hätten an diesem Abend eigentlich beim zweiten Präsidentschafts-Fernsehduell gegeneinander antreten sollen. Das TV-Duell wurde aber gestrichen, nachdem die Organisatoren die Debatte nach Trumps Corona-Infektion virtuell austragen wollten, der Präsident sich dem aber verweigerte. Das für den 22. Oktober geplante letzte Fernsehduell vor der Wahl am 3. November wurde bislang nicht abgesagt.
Der 74-jährige Amtsinhaber war nach seiner Corona-Infektion Anfang Oktober drei Tage lang im Krankenhaus behandelt worden. Am vergangenen Montag nahm er seine Wahlkampfveranstaltungen wieder auf. Er bezeichnet sich als "geheilt" und "immun". Bei Experten stoßen diese Äußerungen auf große Skepsis.
Trump liegt weniger als drei Wochen vor der Wahl in Umfragen teils deutlich hinter Biden: In landesweiten Erhebungen hat der Amtsinhaber im Schnitt einen Rückstand von zehn Prozentpunkten. Auch in besonders wichtigen Schlüsselstaaten wie Pennsylvania und Wisconsin liegt der Republikaner hinter dem Demokraten.
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