Die entsprechende formelle Entscheidung werde die Regierung in Kürze treffen, berichteten am Freitag mehrere japanische Medien. Das Ablassen des kontaminierten Wassers soll demnach frühestens im übernächsten Jahr beginnen.
Das derzeit in rund tausend Tanks gelagerte Wasser wird einem umfangreichen Filterungsprozess unterzogen, um seinen radioaktiven Gehalt zu reduzieren. Am Ende soll es nach Angaben der Behörden nur noch Tritium enthalten, das sich mit den vorhandenen Technologien nicht herausfiltern lässt.
Laut Experten ist Tritium für den Menschen nur in sehr hohen Dosen schädlich. Die Internationale Atomenergie-Organisation argumentiert, dass ordnungsgemäß gefiltertes Wasser sicher in den Ozean geleitet werden könne, ohne Umweltprobleme zu verursachen.
Ein Expertengremium hatte der Regierung zu Jahresbeginn vorgeschlagen, das radioaktiv verseuchte Wasser ins Meer zu leiten. Die vom Industrieministerium einberufenen Experten nannten dies eine sichere Methode, die auch bei normalen Atomreaktoren angewendet werde. Der Plan stößt jedoch auf massiven Widerstand örtlicher Fischer und Landwirte. Sie fürchten, dass Verbraucher Produkte aus der Region meiden könnten.
Der Druck auf die Regierung, eine Lösung für das kontaminierte Wasser zu finden, ist gestiegen, da die Kapazitäten für dessen Lagerung bald erschöpft sind. Bislang pumpt der Akw-Betreiber Tepco das kontaminierte Wasser aus der Anlage ab und bewahrt es in Tanks auf.
Das verseuchte Wasser stammt aus verschiedenen Quellen. Darunter befindet sich Wasser, das zur Kühlung der Anlage verwendet wird, sowie Grund- und Regenwasser, das täglich in die Anlage sickert.
In Fukushima hatte sich nach einem schweren Erdbeben und einem Tsunami im März 2011 das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 ereignet. Weil das Kühlsystem ausfiel, kam es in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze. Tepco und die Regierung schätzen, dass sie rund 40 Jahre brauchen werden, um die Schäden zu beheben.
dja
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