Münster - (ots) - Ein 40-jähriger Insasse der Justizvollzugsanstalt Münster hat am
Freitagmorgen (16.10.2020) gegen 06.20 h in der JVA an der Gartenstraße
eine Geisel genommen. Er bedrohte eine 29-jährige Angestellte mit einem
aus einer Rasierklinge gefertigten gefährlichen Gegenstand. Der Mann
forderte einen Hubschrauber, um aus der JVA zu fliehen.
Die Polizei setzte Spezialeinheiten ein und nahm Kontakt mit dem Täter auf. Trotz intensiver Kommunikationsversuche gelang es nicht, den 40-Jährigen von der Bedrohung abzubringen. Bei den Verhandlungsversuchen bedrohte der Täter immer wieder seine Geisel mit dem gefährlichen Gegenstand auch im Bereich des Halses und kündigte an, sie zu töten.
Er machte dabei einen
psychisch unberechenbaren Eindruck.
Aufgrund der lebensgefährlichen
Situation für die Geisel erfolgte gegen 09.20 Uhr der Zugriff durch Kräfte
der Spezialeinheiten. Die Beamten setzten die Schusswaffe ein. Die
Geisel konnte mit leichten Verletzungen am Hals befreit werden. Der
Täter erlag noch vor Ort seinen Verletzungen durch den
Schusswaffengebrauch.
Die Polizei hat aus Neutralitätsgründen eine Ermittlungskommission beim Polizeipräsidium Dortmund eingerichtet, um die näheren Umstände des Zugriffs zu klären. Der Täter hatte eine viermonatige Haftstrafe wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verbüßt, die am 10. November geendet hätte. Während der Maßnahmen kam es durch die Sperrung der Gartenstraße zu Verkehrsbehinderungen im Münsteraner Stadtgebiet.