Münster - die Stadt leerer als gewöhnlich, rund um St. Lamberti tragen Fußgänger fleißig ihren Mund- und Nasenschutz und versuchen, sich mehr oder minder aus dem Weg zu gehen. Eine Vorkehrung von vielen, die gegen das Fortschreiten der Pandemie wirken soll. Vergangene Maßnahmen wie sie im späten Sommer herrschten, reichen bei dem aktuellen Infektionsgeschehen nicht aus. Das Virus einschränken und möglicherweise ein humanes Weihnachten feiern können, ist deshalb die aktuelle Devise. Der jetzige Beschluss lässt auf familiäre Weihnachtstage hoffen.
Die Regierungschefs der Länder und Vertreter des Bundes verkündeten, in den Augen eines Gastronomen, äußerst schlechte Nachrichten. Restaurants, Bars, Cafés und andere Gastronomische Einrichtungen müssen ab dem 2. November ihre Türen für Gäste, welche dort verweilen möchten, schließen. Ausschließlich Take-Away- Angebote dürfen bestehen bleiben.Das bereitet vielen Gastronomieinhabern existentielle Sorgen. Man blickt auf den Lockdown im März, der bereits viele Insolvenzen hervorgerufen hat. Einige schauen mit Skepsis auf den Beschluss, die Gastronomie zu schließen. Restaurants und Co verursachten, im Vergleich zu privaten Feiern, keinen nachgewiesenen Infektionsherd.
Die strengen Auflagen und gut ausgearbeiteten Hygienekonzepte ließen bis zuletzt hoffen, eine komplette Schließung könnte vermieden werden. So auch beim Café 19sieben, welches erst seit 2 Monaten auf der Wolbecker Straße für einen guten Kaffee und ganztägig leckeres Frühstück sorgt. Immerhin war das Café gut besucht. Selbst bei der Überschreitung des 50er Inzidenzwertes kamen die Gäste in Scharen und quatschten bei duftendem Kaffee und angenehmem Lo-Fi Jazz.
Die zwangsläufige Schließung nächsten Montag steckt der Inhaber jedoch sehr gut weg, Zitat: „Es ist natürlich nicht toll, aber man muss sich den Gegebenheiten anpassen. Man kann aus solchen Krisen neue Ideen ziehen, dran bleiben, dann schafft man das auch!“
Im November wird es im 19sieben wahrscheinlich nur Kaffee ToGo geben, aber der Inhaber tüftelt fleißig an neuen Ideen, wie beispielsweise einem Kaffee-Frühstück-Lieferservice. Ob die Gastronomie den zweiten Lockdown wirklich gut wegsteckt, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.