Athen - (ots) - Heute Morgen um sechs Uhr kamen die Busse und LKW: Das Flüchtlingslager
Pikpa auf der griechischen Insel Lesbos wurde an diesem Freitag nach
Angaben der SOS-Kinderdörfer von der Polizei geräumt. Zuletzt lebten
hier 74 Geflüchtete, darunter 21 unbegleitete Minderjährige. Das private
Lager Pikpa galt als eines der wenigen in Griechenland, in denen die
Menschen human und würdevoll behandelt wurden.
"Wir sind in großer Sorge um die Kinder und Familien", sagt Popi Gkliva, SOS-Nothilfekoordinatorin in Griechenland. Die Menschen seien in ein anderes Camp auf Lesbos gebracht worden, dass die Regierung jedoch ebenfalls Ende des Jahres schließen wolle. Popi Gkliva sagt: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Bewohner jetzt für kurze Zeit umgesiedelt werden, nur um bald wieder woanders hinzukommen. Wir haben es hier mit besonders hilfsbedürftigen Menschen zu tun, darunter viele Kinder, alleinerziehende Mütter und Familien. Sie haben schon genug gelitten!"
Die SOS-Kinderdörfer fordern seit Jahren von der griechischen Regierung sowie der Europäischen Union menschenwürdige Lösungen für Kinder und Familien auf der Flucht. Die Hilfsorganisation unterstützt Geflüchtete in Griechenland vielfältig, unter anderem mit psychologischer Hilfe und Bildungsangeboten.