Mittelstandpräsident Mario Ohoven ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der 74-Jährige sei am Samstag gestorben, teilte der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) am Sonntag in Berlin mit. Vertreter aus der Politik wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) reagierten erschüttert auf Ohovens Unfalltod und würdigten seine Verdienste.
"Wir verneigen uns in respektvoller Dankbarkeit vor seinem unvergleichlichen Lebenswerk", erklärte Ohovens Verband. Ohoven habe in zwei Jahrzehnten die Organisation zum führenden Mittelstandsverband in Deutschland mit 340 Geschäftsstellen und 60 eigenen Auslandsbüros geformt. Er sei "das Gesicht und die Stimme" des Verbands gewesen, "sein Wort hatte großes Gewicht in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft".
"Die Nachricht vom plötzlichen Unfalltod des Mittelstands-Präsidenten Mario Ohoven erschüttert mich sehr", schrieb Bundeswirtschaftsminister Altmaier am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Er habe den Verbandschef, der "Großes für die Mittelständische Wirtschaft geleistet" habe, "sehr geschätzt".
CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bekundete ebenfalls sein Beileid via Twitter. Ohoven sei "ein leidenschaftlicher Kämpfer für den Mittelstand und die deutsche Wirtschaft" gewesen.
Die Zeitungen der Funke Medien (Montagsausgaben) schrieben zu Ohovens Verkehrsunfall, der Verbandschef sei mit seinem Bentley auf der linken Spur der A44 unterwegs gewesen, als er aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren habe. Das Auto sei unter anderem gegen eine Leitplanke geprallt und schließlich auf einer Böschung zum Stehen gekommen. Ohoven sei aus dem Fahrzeug befreit und medizinisch versorgt worden, aber noch am Unfallort gestorben.
Der in Neuss geborene Ohoven entstammte einer traditionsreichen Unternehmerfamilie und war seit rund 30 Jahren im Bereich Vermögensanlagen tätig. Dem gelernten Banker wurden zahlreiche Ehrungen zuteil: 1999 erhielt er den Europa-Preis des Europäischen Wirtschaftsinstituts (EWI). Im Oktober 2001 wurde er mit dem "Oscar des deutschen Mittelstandes" ausgezeichnet, zudem wurde er mit dem deutschen Mittelstandspreis "Kustos des mittelständischen Unternehmertums" geehrt.
Für sein Lebenswerk wurde Ohoven 2019 mit dem Mittelstandspreis der Medien geehrt. Seit 2003 war Ohoven Vorsitzender des Kuratoriums der Forschungsstelle mittelständische Wirtschaft der Uni Marburg.
Ohoven war seit 1998 Präsident des BVMW mit Sitz in Berlin und seit 2002 zudem Präsident des europäischen Dachverbands nationaler Mittelstandsvereinigungen CEA-PME in Brüssel. Außer seiner Ehefrau, die Unesco-Sonderbotschafterin Ute-Henriette Ohoven, hinterlässt er zwei Kinder.
yb
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Sie haben alles versucht um ihn zu retten
Ratingen - (ots) - Feuerwehr und Rettungsdienst wurden am 31.10. um 12:58h zunächst zu einem Verkehrsunfall auf die A52, Tangente zur A44 Richtung Düsseldorf, alarmiert. Noch während der Anfahrt wurde der Einsatzort geändert in A44 hinter Tunnel Reichswaldallee Richtung Düsseldorf und das Einsatzstichwort auf Person eingeklemmt erweitert.
An der Einsatzstelle wurde ein PKW Bentley vorgefunden, der aus ungeklärter Ursache in die Mittelleitplanke gefahren war. Dabei war der fahrerzeitige Teil des Vorderwagen gegen das Fundament einer Schilderbrücke geprallt. Der PKW kam ca. 200m weiter rechts an der Böschung zum stehen. Der Fahrer, der allein im Fahrzeug war, wurde durch den schweren Anprall mit den Beinen zwischen Seitenschweller und Mitteltunnel des Fahrzeuges schwerst eingeklemmt. Obwohl Ausbildern als höchst qualifizierte Experten für technische Rettung unter dem stark besetzten Einsatzkräften waren, gelang es erst zwei Stunden nach Alarmierung, den Fahrer aus dem Wrack zu befreien. In der ganzen Zeit wurde er von der Besatzung eines Rettungswagens und gleich zwei Notärzten versorgt und kreislaufstabil gehalten. Nach Übergabe an den Rettungsdienst versagte der bis dahin stabile Kreislauf - trotz intensivster Bemühungen verstarb der Patient schlussendlich an der Einsatzstelle.
Folgende Aufräumarbeiten, Reinigungsarbeiten und
Unfallermittlung führten dazu, dass die Richtungsfahrbahn Düsseldorf der
A44 mehrere Stunden gesperrt bleiben musste. Die Unfallursache wird
seitens der Polizei ermittelt.
Im Einsatz waren die Berufsfeuerwehr, die Löschzüge Mitte und Tiefenbroich der Freiwilligen Feuerwehr, der Rettungsdienst der Städte Ratingen und Heiligenhaus sowie der Rettungshubschrauber Christoph 9 aus Duisburg.