Trump klagt gegen weitere Stimmauszählung in Michigan - Bundesstaat im Mittleren Westen besonders umkämpft
Nach der US-Präsidentschaftswahl ist Amtsinhaber Donald Trump gegen eine weitere Stimmauszählung im Bundesstaat Michigan vor Gericht gezogen. Trumps Wahlkampfteam erklärte am Mittwoch, bei einem Gericht einen vorläufigen Stopp der Auszählung beantragt zu haben. Michigan im Mittleren Westen ist einer der wenigen Bundesstaaten, in denen nach der Wahl noch kein Sieger feststeht.Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien erklärte, das Team des Präsidenten habe in vielen Wahllokalen in Michigan keinen "bedeutsamen Zugang" erhalten, um die Stimmauszählung zu beobachten. Bis sich das ändere, müsse die Auszählung gestoppt werden. Auch müssten die Stimmzettel überprüft werden, die in Abwesenheit von Trump-Wahlbeobachtern geöffnet und ausgezählt worden seien. Michigan mit seinen 16 Wahlleuten spielt im erbittert geführten Präsidentschaftsrennen eine Schlüsselrolle.
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US-Medien rufen Biden zum Wahlsieger in Wisconsin aus
Bei der US-Präsidentschaftswahl hat Oppositionskandidat Joe Biden Medienberichten zufolge den umkämpften Bundesstaat Wisconsin gewonnen. Der Nachrichtensender CNN und die "New York Times" riefen den früheren Vizepräsidenten am Mittwoch zum Sieger in dem Staat im Mittleren Westen aus, der zehn Wahlleute vergibt. Damit steigen Bidens Chancen auf einen Wahlsieg.
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Amtsinhaber Donald Trump hatte zuvor angekündigt, er wolle eine weitere Auszählung der Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen. Bidens Wahlkampfteam wies die Aussagen als "skandalös" und "beispiellos" zurück.
Ein Anwalt aus Bidens Wahlkampfteam, Bob Bauer, warnte, Trump werde eine krachende Niederlage erleiden, wenn er den Obersten Gerichtshof anrufe, bevor alle Wählerstimmen ausgezählt seien und solange das Ergebnis noch unklar sei. Trump stehe "eine der peinlichsten Niederlagen bevor, die je ein Präsident vor dem Höchsten Gericht des Landes erlitten hat", wenn er fordere, Stimmzettel nach dem Wahltag für ungültig zu erklären, sagte Bauer, ein ehemaliger Berater im Weißen Haus.
Trump hatte zuvor in einer Rede im Weißen Haus den Wahlsieg für sich beansprucht. Zugleich sprach er von angeblichem "Betrug an der Nation" bei der Wahl und fügte hinzu: "Wir werden vor den Supreme Court ziehen. Wir wollen, dass alles Wählen endet." Vermutlich bezog sich Trump damit auf die nach wie vor laufende Auszählung zahlreicher Briefwahlstimmen. "Wir wollen nicht, dass sie um vier Uhr morgens noch Stimmzettel finden und sie zur Liste hinzufügen."
Experten zufolge dürfte die Mehrheit der Briefwähler für Biden gestimmt haben. In manchen Bundesstaaten - unter anderem im besonders umkämpften Pennsylvania - werden Briefwahlstimmen mit Poststempel vom Wahltag auch dann angenommen, wenn sie einige Tage nach der Wahl bei den Behörden eingehen. Trump hat in den vergangenen Monaten immer wieder angeblichen Betrug bei den Briefwahlen angeprangert, obwohl Experten und Behördenvertreter entschieden widersprechen.
Bei der Präsidentschaftswahl haben die beiden Bewerber laut US-Medien jeweils mehrere Bundesstaaten gewinnen können. Der Ausgang in mehreren Schlüsselstaaten und damit das Gesamtergebnis waren am Mittwochmorgen aber weiterhin völlig unklar.
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