Münster (pbm/al). Mit einem neuen Leitungsteam geht die Brüdergemeinschaft
der Canisianer in die nächsten sechs Jahre. Die Einführung des Teams haben die
Canisianer am Samstag, 7. November, mit Bischof Dr. Felix Genn gefeiert. Der
Bischof zelebrierte eine Messe im Canisiushaus in der Münsteraner Aaseestadt,
dem Sitz der Leitung und der Ausbildung der Gemeinschaft.
Das 15-köpfige Bruderkapitel, zu dem 28 Brüder im Alter von 40 bis 85 Jahren gehören, hatte vor rund zwei Wochen Bruder Konrad Schneermann zum Leiter der Gemeinschaft gewählt. Er löst Bruder Helmut Zech in diesem Amt ab. Bruder Karsten-Johannes Kruse wurde zum ersten Ratsmitglied und damit zum Stellvertreter gewählt. Als weitere Mitglieder des Brüderrates bestimmte das Kapitel Bruder Christoph von Netzer und Bruder Thomas Wierling. Ersatzmitglieder sind Bruder Wolfgang Meyer und Bruder Gustav Bücker.
Der Brüderrat ist nach Bruder Konrads Angaben für das geistliche und wirtschaftliche Wohl der Gemeinschaft verantwortlich, zu der Niederlassungen in Münster, Kevelaer, Hildesheim, Vreden und Recklinghausen zählen. Das umfasse „die Sorge für jeden einzelnen Bruder und für das finanzielle Auskommen insgesamt.“ Zudem gehe es angesichts der wie in vielen Ordensgemeinschaften sinkenden Mitgliederzahlen darum, „welche Wege wir für unsere Gemeinschaft in die Zukunft finden.
Für diese Zukunft wurde auch in der Messe mit Bischof Genn gebetet. In seiner Predigt bezog dieser sich auf das Bild eines ins Wasser geworfenen Steins, der dort sich vergrößernde Kreise zieht, und übertrug das auf die Tätigkeit des bisherigen Brüderrats. „Wir dürfen die Zuversicht haben, dass das, was Sie alle in das Meer der Kirche geben, Kreise zieht, die wir gar nicht überschauen können müssen“, sagte der Bischof. Aus diesem Bild könne man Kraft ziehen.
„Wenn Gott uns eine Aufgabe überträgt, legt er uns nicht nur eine Last auf die Schultern, sondern nimmt uns ernst und traut uns das zu“, sagte Genn. In diesem Sinne heiße Verantwortung auch, „auf sein Geschenk hin zu antworten, und dass er uns für dieser Antwort würdig hält.“
Unter Bezug auf das Tagesevangelium führte der Bischof aus, dass es im Umgang mit den „uns anvertrauten Gütern dieser Welt auch darum geht, wie wir mit dem wahren Gut, das Gott uns anvertraut, umgehen.“ Die Canisianer dürften aus der Zuversicht leben, dass sie alles, auch die Herausforderungen des Lebens in einer Ordensgemeinschaft, mit Gottes Hilfe vermögen: „Er wird uns alles, was wir nötig haben, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken.“
Im Rahmen der Messe, die für die Brüder in den auswärtigen Konventen live im Internet übertragen wurde, fragte der Bischof formal die Bereitschaft des neuen Leitungsteams für seine Aufgaben ab und wünschte ihm dafür Gottes Segen. Zugleich dankten er und Bruder Konrad dem bisherigen Leitungsteam und besonders Bruder Helmut für seine jahrzehntelange Arbeit in verschiedenen Ämtern.