Im Nahverkehr sind die Fahrgastzahlen mit Beginn der Corona-Pandemie um bis zu 80 Prozent zurückgegangen, bis heute ist die Nachfrage geringer und angesichts der aktuellen Infektionszahlen wird das wohl auch über den Winter so bleiben. Für die Mobilitätsunternehmen bedeutet das geringere Ticketerlöse bei gleichzeitig höheren Kosten für die ausgeweitete Reinigung, den Einbau von Trennscheiben und weitere Maßnahmen. Daher hat der Bund einen Rettungsschirm aufgelegt, an dem sich auch das Land NRW beteiligt hat. „Leistungsfähiger Nahverkehr ist ein Treiber der Mobilitätswende, es ist daher ein wichtiges Signal, dass Bund und Land ihre Unterstützung zugesagt haben. Dafür bedanke ich mich im Namen der Stadt Münster und aller Busfahrgäste“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe.
Im Jahr 2020 werden zwischen März und Jahresende die durch Corona ausgelösten Verluste allein im münsterschen Busverkehr, Teil des ÖPNV, über fünf Millionen Euro betragen. Dabei sind Ersparnisse durch den zeitweise reduzierten Fahrplan bereits gegengerechnet. „Über diesen Betrag haben wir daher eine Förderung durch den Rettungsschirm beantragt und nun die Zusage erhalten, dass die Verluste erstattet werden. Für die Bilanz der Stadtwerke und damit auch den Haushalt der Stadt Münster ist das in schwierigen Zeiten eine deutliche Entlastung“, erläutert Stadtkämmerin Christiane Zeller.
„Die Erstattung aus dem Rettungsschirm sichert unser Angebot ab. Wir müssen keine Sparmaßnahmen treffen, sondern können wie bereits geplant den Ausbau des Nahverkehrs in Münster weiter vorantreiben“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Da die Gelder nicht aus dem normalen Haushalt stammen, reduzieren sie nicht die Investitionen, die Bund und Land bei den Stadtwerken fördern. So erhält das kommunale Unternehmen beispielsweise regelmäßig Unterstützung bei der Umstellung seiner Busflotte auf abgasfreie und leise Elektrobusse.
Bildunterschrift: Die Corona-Pandemie sorgt für weniger Fahrgäste im Bus. Bund und Land erstatten dem Busverkehr in Münster nun Verluste in Höhe von über fünf Mio Euro.