- (BPA) - Am kommenden Donnerstag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel im Rahmen der Reihe "Die Bundeskanzlerin im Gespräch" mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften aus der stationären und ambulanten Versorgung sprechen, wie sie im aktuellen Podcast ankündigt. Dies sei eine Gruppe, die ganz besondere Aufmerksamkeit verdiene.
"Wir alle haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken – und auch denen, die sich um sie kümmern." Die Pandemie mache das Leben in den Heimen einsamer, die Bedingungen für Pflegekräfte schwieriger. Schutz vor der Gefahr des Virus sei notwendig, aber die Antwort solle nicht einfach "Abschottung" heißen, so die Kanzlerin. Auch ihr fehle in der Pandemie am meisten der direkte Kontakt mit Menschen – "privat und als Bundeskanzlerin".
Von ihren Gesprächspartnern möchte sie unter anderem erfahren, welche Wege beschritten werden, um zum Beispiel Besuche zu ermöglichen. Zum besseren Schutz der Patienten, Besucher, der Ärzte und Pfleger werden Pflegeheime und Krankenhäuser in großer Zahl die neuen Antigen-Schnelltests nutzen können, sagt Merkel. So sieht es die neue Testverordnung vor, die im Oktober in Kraft getreten ist. "Wenn wir in der Phase sind, dass wir gegen Corona impfen können, wird dieser Gruppe auch Priorität zukommen. Sobald zuverlässige Impfstoffe vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen. Das gilt auch für Risikogruppen, also auch für Pflegebedürftige", sagt Merkel weiter.
Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, habe die Bundesregierung schon einiges getan. Als Beispiel nennt die Kanzlerin die Reform der Pflegeausbildung. Für ihre besondere Leistung in den vergangenen Monaten erhielten Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege eine so genannte Corona-Prämie als ein Zeichen der Wertschätzung ihrer Arbeit. "Und wir arbeiten weiter daran, mehr Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen", so die Kanzlerin.
Der vor uns liegende Winter werde allen noch viel abverlangen, sagt Merkel. "Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben prägen." Das bedeute, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können. Die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel seien natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen. "Trotzdem freue ich mich auf die Gespräche im Rahmen des neuen Bürgerdialogs. Auch sie lassen uns wieder ein Stück näher zusammenrücken."
Mit insgesamt vier dieser virtuellen Bürgerdialoge möchte Bundeskanzlerin Merkel erfahren, "wie Menschen mit den Herausforderungen des Lebens in der Corona-Pandemie umgehen, was sie beschwert, welche Sorgen und Wünsche an die Politik sie haben". Den Auftakt der neuen Reihe hat bereits am vergangenen Donnerstag ein Austausch mit Auszubildenden und Ausbildern gemacht.
Foto: Bundesregierung/Denzel