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Seehunde in der Nordsee entwickeln sich weiter prächtig

Laut Wattenmeersekretariat zählten Experten bei ihren jährlichen Zählflügen entlang der Küsten der drei Wattenmeeranrainerstaaten während der Wurfsaison 9683 Jungtiere. Den Gesamtbestand der Seehunde in der Nordsee schätzten sie dabei auf rund 40.800 Tiere

Der Seehundbestand der Nordsee entwickelt sich weiterhin gut. Wie das Wattenmeersekretariat am Montag in Wilhelmshaven mitteilte, wurde in diesem Jahr erneut ein Rekord bei neugeborenen Seehundwelpen an den Küsten von Deutschland, Dänemark und den Niederlanden gezählt. Der Gesamtbestand der Tiere im Wattenmeerschutzgebiet blieb demnach stabil.

Laut Wattenmeersekretariat zählten Experten bei ihren jährlichen Zählflügen entlang der Küsten der drei Wattenmeeranrainerstaaten während der Wurfsaison 9683 Jungtiere. Dies war eine Steigerung von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr 2018 und die höchste jemals registrierte Zahl. Den Gesamtbestand der Seehunde in der Nordsee schätzten sie dabei auf rund 40.800 Tiere.

Diese Zahl ergibt sich aus einer Hochrechnung. Bei den Zählflügen wurden 27.763 Tiere beobachtet, was einem leichten Anstieg von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Da sich ein Teil der Tiere stets im Wasser befindet, entspricht dies aber nicht dem Gesamtbestand. Die Experten arbeiten deshalb mit einem Korrekturfaktor.

Der Seehundbestand entwickelt sich bereits seit vielen Jahren sehr positiv. Nachdem er über Jahrzehnte hinweg durch allgemeine Umweltzerstörung und zwei verheerende Tierseuchenausbrüche 1988 und 2002 drastisch eingebrochen war, gab es anschließend eine anhaltende Erholungsbewegung.

"Wir beobachten nun schon seit Jahren einen sehr starken und stabilen Seehundbestand", erklärte Bernard Baerends, Exekutivsekretär des Wattenmeersekretariats. Inzwischen sei "mit einer gewissen Sicherheit" davon auszugehen, dass dies auf die Schutzmaßnahmen und die Zusammenarbeit der Wattenmeeranrainer zurückzuführen sei. Diese betreiben auch das Wattenmeersekretariat.

Regional entwickelten sich die Bestände laut Zählung unterschiedlich. So gab es in den Wattenmeergebieten Hamburgs und Niedersachsens einen deutlichen Anstieg der Gesamtzahl um neun Prozent, in Schleswig-Holstein um ein Prozent. In Hamburg und Niedersachsen stieg die Zahl der Jungtiere um 26 Prozent, in Schleswig-Holstein ging sie im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent zurück.

Solche Schwankungen auf regionaler Ebene sind demnach aber normal. Sie sind etwa darauf zurückzuführen, dass sich die Tiere innerhalb der Nordsee bewegen. Zudem können die Ergebnisse durch örtliche Schwierigkeiten bei den Zählflügen beeinflusst werden - etwa wenn diese wegen schlechter Witterungsbedingungen ausfallen müssen.

bro/cfm

© Agence France-Presse

Foto: dpa/picture-alliance