Reisende müssen sich am Donnerstag und Freitag auf Flugausfälle bei der Lufthansa einstellen. Die Gewerkschaft UFO rief die Flugbegleiter am Montag angesichts des festgefahrenen Tarifkonflikts für diese beiden Tage zu einem 48-stündigen Streik auf. Am Freitag ist außerdem eine größere Kundgebung geplant. Der Lufthansa-Konzern verurteilte den Streikaufruf "auf das Schärfste" und kündigte an, rechtliche Schritte dagegen zu prüfen.
Von Donnerstag ab 0.00 Uhr bis Freitag um 24.00 Uhr seien die Flugbegleiter aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen, teilte UFO mit. Betroffen sind demnach alle Lufthansa-Flüge, die in dieser Zeit in und aus Deutschland starten. Als Grund nannte UFO-Vizechef Daniel Flohr unter anderem die "Verweigerung der Lufthansa, über unsere Forderungen zu verhandeln". Zudem verwies er auf die "eindeutigen Ergebnisse" der Urabstimmungen sowie die "erfolgreichen Warnstreiks" vom 20. Oktober.
Die Gewerkschaft hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Belegschaften der Lufthansa und ihrer vier Tochtergesellschaften Eurowings, Germanwings, SunExpress und CityLine sich "mit überwältigender Mehrheit für die Ausweitung von Streiks" ausgesprochen hätten. Am Montag teilte UFO nun mit, der Lufthansa im Oktober einen Brief und am Freitag eine vertrauliche Streikankündigung geschickt zu haben. Beides sei "ohne nennenswerte Reaktion" geblieben.
Bereits vor gut zwei Wochen hatte UFO die Flugbegleiter bei vier Lufthansa-Töchtern zum Streik aufgerufen. Diese verliefen nach Angaben der Gewerkschaft "sehr erfolgreich". Der Lufthansa zufolge fielen allerdings nur vereinzelt Flüge aus. Nun hieß es, erneut werde der gesamte Konzern von den Streiks betroffen sein. Außerdem seien "weitere Ankündigungen" jederzeit möglich.
Hinter dem Arbeitskampf steht ein erbitterter Streit zwischen UFO und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt.
Die Lufthansa verurteilte den Streikaufruf der Gewerkschaft deshalb "auf das Schärfste" und kündigte an, rechtliche Schritte dagegen zu prüfen. "Wir entschuldigen uns bei allen betroffenen Passagieren für die Unannehmlichkeiten", hieß es in einem Twitter-Beitrag. Derzeit arbeite die Airline "mit Hochdruck an einem Sonderflugplan".
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