Münster (SMS) Weit mehr als 1000 Verstöße gegen die Maskenpflicht wurden in der Innenstadt von Münster und im Bahnhofsbereich zu Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November festgestellt – und das nahezu täglich. Mittlerweile haben sich die Zahlen im niedrigen dreistelligen Bereich stabilisiert, was einerseits mit der gestiegenen Bereitschaft und der umfänglichen Information aller Personen zusammenhängt, andererseits aber auch dem Einsatz von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (kurz: KOD) zuzurechnen ist. Neben den vielen in dieser Pandemie dauerhaft eingebundenen Ämtern und Behörden der Stadt stehen die Ordnungshüter auf Streife oft genug in Direktkontakt mit Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere in den stark frequentierten Bereichen. Im Einsatz für die Gesundheit und gegen unbeabsichtigte Corona-Infektionen haben sie dabei vor allem auf Kommunikation und Aufklärung gesetzt, nur selten Bußgelder ausgesprochen.
"Nicht jeder Verstoß wurde zur Anzeige gebracht, da die Bevölkerung erst an die aktuellen Regelungen herangeführt werden musste", sagt Oliver Stahl von der KOD-Leitstelle, "die regelmäßigen Anpassungen und Ausweitungen der Verordnungen waren anfangs auch nicht gleich für alle Betroffenen ersichtlich."
Einsatz im Mehrschichtsystem
Zum 5. November – also mit Umsetzung des aktuellen Teil-Lockdowns – hat auch das münstersche Polizeipräsidium die Präsenz im gesamten Stadtgebiet deutlich verstärkt. Täglich bis zu 65 Einsatzkräfte sind seitdem unterwegs, an Wochenenden auch im Dreischichtsystem. Hinzu kommen 25 Mitarbeitende des städtischen Ordnungsamtes, die – bei Zivilkontrollen verstärkt mit Kolleginnen und Kollegen der Verkehrsüberwachung – tagtäglich und auch in den Stadtteilen auf "Corona-Streife" sind. Nicht statt, sondern zusätzlich zu den üblichen Pflichtaufgaben. "Täglich werden Kontrollen uniformiert durchgeführt, um der Öffentlichkeit die Präsenz und Kontrollen sichtbar zu machen – aber auch in Zivilstreifen, um beispielsweise unbemerkt Gewerbebetriebe, Maskenmuffel oder den Straßenstrich zu überprüfen", so Stahl. Kolleginnen und Kollegen im Innendienst bearbeiten dann in der Folge die registrierten Verstöße.
Apropos: Gerade der anfänglich eher laxe Umgang mancher Personengruppen mit der Maskenpflicht machte eine Vielzahl von Ansprachen durch die Einsatzkräfte erforderlich. "Ein Schwerpunkt liegt bei den Verstößen eindeutig im Bahnhofsumfeld", bestätigt Polizeihauptkommissarin Monika Hahn, fügt jedoch gleich hinzu: "Die Bürgerinnen und Bürger in Münster sind aber grundsätzlich einsichtig und auch dankbar für die starke Polizeipräsenz im Innenstadtbereich."
Rund 120 Anzeigen und 50 Platzverweise
Nicht zuletzt haben in den vergangenen Wochen die eigens aufgestellten Schilder zur Maskenpflicht im Innenstadtbereich, die stete Information auf unterschiedlichen Kanälen, die Initiative des Handels, aber auch äußere Faktoren wie schlechtes Wetter für eine deutlich geringere Zahl an Verstößen gesorgt.
Erfasst wurden seit dem Start des Lockdowns rund 120 Anzeigen und etwa 50 Platzverweise. Zwei Drittel aller Anzeigen als letztes Mittel erfolgten aufgrund eines Verstoßes gegen die Maskenpflicht (50 bis 150 Euro Bußgeld). 10 Anzeigen wurden bei Zusammenkünften von mehr als zwei Haushalten (250 Euro) erstattet, weitere 10 wegen der ordnungswidrigen Ausübung der Prostitution (500 Euro) und noch einmal 15 Anzeigen erfolgten aufgrund von Verstößen gegen Hygienevorschriften im Gastrobereich (1000 bis 2000 Euro).
Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zu Corona haben sollten, wenden sich bitte grundsätzlich an die städtische Hotline unter Tel. 02 51/4 92-10 77. Da derzeit eine hohe Informationsnachfrage besteht und Wartezeiten möglich sind, werden Fragen auch via E-Mail unter corona@stadt-muenster.de beantwortet.
Weitere Infos rund ums Thema Corona gibt es unter www.muenster.de/corona. Dort sind auch Allgemeinverfügungen, die Coronaschutzverordnung und aktuelle Tipps wie Hinweise hinterlegt.
Foto: Polizei Münster