Diese Saison 2020/21 ist schon irgendwie komisch. Man machte sich bereit für den sportlichen Wettkampf und freute sich auf spannende Partien mit jubelnden Zuschauern, natürlich immer mit einer Stimme der Vernunft im Kopf, die sagt: „mach dir keine Hoffnungen, Corona lässt eine flüssige Saison sowieso nicht zu“.
Ich spreche von der Zeit, als man noch darauf bedacht war in relativ normalen Verhältnissen zu spielen, doch die Zahlen stiegen und stiegen, bis die Grenze zum Verantwortungslosen überschritten wurde.
Der Basketballbund, beziehungsweise der gesamte Sport macht so gut wie dicht. Lediglich der Profi-Sport durfte in abgeschwächter Variante bestehen bleiben. Man spielt also in Münster weiterhin in der Berg-Fidel-Halle um den Aufstieg, doch eines ist sicher, die Gefahr, infiziert zu werden, ist enorm. Natürlich sind die Zuschauerränge fast leer, - nur die Presse und Helfer dürfen vor Ort sein - doch die Spieler kommen sich sehr nah und das länderübergreifend.
Bisher hat sich keiner aus dem Team der Münsteraner infiziert, beziehungsweise Symptome aufgezeigt. In anderen Teams der Liga ähnlich, doch kann man sich sicher sein?
In meinen Augen ist das ein Spiel mit dem Feuer. Nun zeigt nicht jeder Infizierte Symptome, doch weiter anstecken kann er allemal. Wenn das Virus einmal im Umlauf der Liga ist, könnte es zu schweren Folgen kommen.
Warum überhaupt dieser pessimistische Gedankengang? - Immerhin lief bis jetzt alles gut und Zuschauer durften die Spiele sogar gratis im Livestream verfolgen.
Samstag 28.11 - Die Partie gegen die BSW Sixers steht an. Motiviert und fokussiert macht sich Philipp Kappenstein mit seinem Team nach Bitterfeld auf. Ein Auswärtssieg ist Pflichtprogramm und die Hände sind nach dem letzten Sieg gegen den Tabellenersten richtig heiß. Ins Spiel gehen, wie letzte Woche aufspielen, gewinnen und auf der Tabellenleiter hochklettern, wieder nach Hause fahren - so hätte es aussehen können, doch Corona macht dies zunichte.
Die Reise nach Bitterfeld war umsonst, denn das Spiel musste abgesagt werden. Es gibt einen Verdachtsfall einer Corona-Infektion seitens der Sixers, somit war es unmöglich, das Spiel zu vollziehen. Die Baskets fuhren also, ohne einen Ball in der Hand gehabt zu haben, wieder zurück nach Münster.
Hoffentlich bleibt es ein Verdachtsfall und die Saison kann ungehindert weitergeführt werden. Andernfalls wird man vielleicht wachgerüttelt, und man lässt in solchen Zeiten ein so hohes Infektionsrisiko bleiben.
Nun ist aber alles soweit so gut, und die Spieler von Münster wurden zumindest am 7. Spieltag keiner Gefahr ausgesetzt, so auch der WWU-Manager Helge Stuckenholz:
„Leider, aber auch zum Glück, spielen wir nicht. Nach einer langen Anreise treten wir, ohne gespielt zu haben, die lange Rückreise an. So sind die Zeiten. Wir freuen uns für unsere Spieler, dass sie keiner Gefahr ausgesetzt waren. Wir probieren jetzt, das Wochenende bestmöglich ohne Basketball zu genießen“.
Bild: WWU Baskets