„Ich freue mich, dass wir uns zum Gottesdienst um den Altar versammeln können. Jetzt kann es wieder losgehen!“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Reinhard Vehring die Gläubigen in der St.-Marien-Kirche in Rapen.
Ostern 2019 hatten die Gemeindemitglieder in der 1963 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Kirche ihren letzten Gottesdienst gefeiert. Seitdem wurde das Gotteshaus, ein Kirchort der Pfarrei St. Josef in Oer-Erkenschwick, umgebaut.
Der Kirchraum wurde verkleinert und das Pfarrheim integriert. Entstanden ist nach den Entwürfen des Architekturbüros Feja+Kemper aus Recklinghausen ein heller und harmonischer Raum, der durch seine Multifunktionalität viel ermöglicht.
Regionalbischof Rolf Lohmann, der zur feierlichen Altarweihe am zweiten Adventssonntag (6. Dezember) nach Rapen gekommen war, zeigte sich von der Verbindung von Kirchenraum und Pfarrheim beeindruckt. In seiner Predigt machte er deutlich, dass Gott an der Seite der Menschen sei, besonders auch in Krisensituationen.
„Dass unsere Kirchen und wir Christen, die wir uns um den Altar versammeln, dies ausstrahlen, ist eminent wichtig“, betonte Lohmann. Der Altar sei ein Zeichen für Christus und das Zentrum, um das sich die Gemeinde versammelt. „Hier können wir auftanken, aufatmen, unsere Sorgen lassen, unseren Dank hinbringen; hier umfängt uns der Geist Gottes mit seiner Liebe und seiner Kraft“, sagte der Weihbischof.
Der Altar sei zudem ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung. „Er ist immer auch Ort der Sendung, an dem uns bewusst wird, dass das, was hier geschieht, immer mit dem Auftrag verbunden ist, das in den Alltag, in die Normalität mit hineinzunehmen und selber Zeuge des gekreuzigten und auferstandenen Herrn zu sein“, hielt Lohmann in seiner Predigt fest.
Er ermutigte die Anwesenden, Zeugen im Alltag für ihren Glauben zu sein. „Mit dem Umbau zeigen Sie, dass wir präsent sind und auf einem Weg gehen, der in die Zukunft weist“, sagte der Weihbischof.
Im Anschluss setzte er vor den Altar ein Kästen mit den Reliquien der heiligen Ursula und der heiligen Faustina bei, die auch schon in dem alten Altar der Kirche geruht hatten. Dann besprengte er den Altar mit Weihwasser, salbte ihn an fünf Stellen – als Erinnerung an die Wundmale Christi – mit Chrisam und entzündete an diesen Stellen anschließend Weihrauch.
Das Feuer mache deutlich, dass das Licht Christi leuchte und im Leben aller wiederstrahle, die teilhaben am Tisch des Herrn, hatte er in seiner Predigt zuvor erklärt. Nachdem die Messdienerinnen und Messdiener das Altartuch aufgelegt hatten, entzündete Vehring die Kerze, die ebenfalls auf Christus als „das Licht der Welt“ verweist.
Im Anschluss feierte Lohmann gemeinsam mit Vehring und Pfarrer Paulus Dinh Dung Phan sowie den Gottesdienstbesuchern erstmals die Eucharistie an dem neuen Altar.
Nach dem feierlichen Gottesdienst, an dem wegen der Corona-Pandemie nur wenige Gläubige teilnehmen konnten, dankte Vehring allen am Umbau Beteiligten für ihr Engagement. „Wir haben viel diskutiert und es sind viele Entscheidungen getroffen worden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, freute sich der leitende Pfarrer über den gelungenen Abschluss der Umgestaltung.
Quelle: Bistum Münster
Foto: Bistum Münster. Erstmals feierten Pfarrer Reinhard Vehring, Weihbischof Rolf Lohmann und Pfarrer Paulus Dinh Dung Phan gemeinsam mit den Gottesdienstbesuchern die Eucharistie am neuen Altar.