Für die frühere AfD-Chefin Frauke Petry und ihre Blaue Partei ist Schluss. Als Konsequenz aus dem dürftigen Abschneiden bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen beschloss ein Parteitag im sächsischen Döben am Wochenende die Auflösung der Partei zum Jahresende, wie Petry am Dienstag in Leipzig mitteilte.
"Unser freiheitlich-konservatives Politikangebot ist sowohl in Sachsen als auch in Thüringen vom Wähler klar abgelehnt worden", erklärte Petry. "Es ist daher konsequent, wenn auch schmerzlich, unser Projekt an dieser Stelle zu beenden." Für Petry, die derzeit noch als fraktionslose Abgeordnete im Bundestag sitzt, zeichnet sich damit mittelfristig der Abschied aus der aktiven Politik an.
Bei der Landtagswahl in ihrem Heimatbundesland Sachsen hatte Petrys Blaue Partei nur ein Prozent bekommen. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte Petry in der Sächsischen Schweiz für die AfD noch das Direktmandat gewonnen, unter ihrer Führung kam die AfD dort auf mehr als 35 Prozent. Kurz nach der Wahl trat Petry aus der AfD aus - sie zog damit die Konsequenz aus heftigen internen Machtkämpfen.
Bei der Wahl in Thüringen bekam die Blaue Partei vor anderthalb Wochen landesweit nur noch 857 Stimmen, das waren gerade einmal 0,1 Prozent. In den vergangenen Monaten hatte die promovierte Chemikerin und mittlerweile sechsfache Mutter vor allem durch Gerichtsprozesse Schlagzeilen gemacht.
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