Wie können die MINT-Disziplinen stärker in den Dialog mit der Gesellschaft treten, um Wissen zu teilen und Raum für kontroverse Debatten über MINT-Forschung zu schaffen?
Die Herausforderung
Nicht erst die letzten Monate haben gezeigt: die Rolle von Wissenschaft für gesellschaftliche Debatten hat sich verändert und damit auch die Relevanz von erfolgreicher Wissenschaftskommunikation zu MINT-Themen. Der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten gibt in seinem Podcast den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Einblick in den Stand der Forschung zum Coronavirus und ordnet aktuelle Entwicklungen ein.
Die Chemikerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim erreicht über ihren YouTube-Kanal ein Millionen-Publikum mit kontroversen bis unterhaltsamen Themen aus der MINT-Forschung. Daniel Jung begeistert via TikTok viele Schülerinnen und Schüler für das Fach Mathematik. Das sind nur drei sehr unterschiedliche Beispiele, wie mit erfolgreichen Formaten ganz unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden können.
Für den Dialog mit der Gesellschaft, reicht es heute nicht aus, als Forschungseinrichtung professionelle Kommunikationsabteilungen zu haben. Die Forschenden und Lehrenden selbst werden immer mehr zu Kommunikatorinnen und Kommunikatoren. Sie vermitteln Ergebnisse und ordnen diese ein. Sie geben Einblicke in Forschungsprozesse und beteiligen sich an gesellschaftlichen Debatten.
Doch außenstehende Personen können neue Forschungserkenntnisse häufig nicht ohne Weiteres verstehen. Um also MINT-Fachwissen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, muss es verständlich und anschaulich erklärt werden. Diese Fähigkeiten zu erlernen ist aber nicht selbstverständlicher Teil des Studiums oder der weiteren wissenschaftlichen Qualifizierung.
Denn Kommunikation will gelernt sein: anstatt Fachvokabeln zu verwenden, steht die anschauliche Vermittlung von Wissen im Vordergrund. Vergleiche aus dem Alltag, Metaphern, Anekdoten und Storytelling sind nur einige Techniken, um MINT-Wissen zu vermitteln und Interesse zu wecken. Doch wie können bereits im MINT-Studium entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernt und trainiert werden? Mit welchen Formaten können Hochschulen den wissenschaftlichen Nachwuchs fit für den MINT-Dialog machen? Es braucht gute Formate für die Wissenschaftskommunikation und erfolgreiche Vermittlung von Kompetenzen für den Dialog mit der Gesellschaft.
Ihre Lösung
Der Stifterverband sucht nach Lösungen für mehr anschauliche und spannende Wissenschaftskommunikation in den MINT-Fächern. Bewerben können sich bestehende Formate des MINT-Dialogs von Hochschulangehörigen, die MINT-Wissen einer breiten Öffentlichkeit vermitteln sowie Lehrangebote und Trainings, in denen das Werkzeug für gute Wissenschaftskommunikation in den MINT-Fächern vermittelt wird.
Ihre Bewerbung
An der MINTchallenge können Projekte und Initiativen von allen staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen, insbesondere von Lehrenden, Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Studienorganisationen (z.B. Asten, Fachschaften etc.) sowie von gemeinnützigen Einrichtungen teilnehmen.
Kooperationsprojekte können sich ebenfalls bewerben, solange min. einer der Kooperationspartner eine Hochschule ist. Die Projekte sollen sich bereits in der Umsetzung befinden. Als Bewerbung können ein max. 3-minütiges Video oder eine Präsentation von max. 10 Folien eingereicht werden.
Bei Bewerbungen von bestehenden Formaten soll das Format und die Zielgruppe dargelegt und die Wahl des Formats für die Zielgruppe begründet werden. In Bewerbungen von Methodenwissen soll darauf eingegangen werden welche Kompetenzen vermittelt werden, wer die Zielgruppe ist und warum das gewählte Vermittlungsformat verwendet wird.
Bewerbungsschluss ist der 18. Januar 2021.
Quelle: Komm mach MINT/ MINTchallenge