Münster - Die Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, ein Teilinstitut des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT, und die Alexianer Werkstätten GmbH in Münster starten ihre Zusammenarbeit, um den künftigen Produktionsbetrieb der FFB vorzubereiten: Das Team der Forschungsfertigung Batteriezelle wird gemeinsam mit dem MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und den Alexianer Werkstätten bis zur Inbetriebnahme des neuen Gebäudes in Amelsbüren im »AlexProWerk« die Elektrodenfertigung erproben und erforschen.
»Mit organisatorischer Unterstützung von NRW.Urban, der Stadtentwicklungsgesellschaft des Landes NRW, steht uns im »AlexProWerk« ab sofort ein Reinraum für die Elektrodenfertigung zur Verfügung«, sagt Professor Fritz Klocke, geschäftsführender Leiter der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB.
»So haben wir gute Bedingungen,
um erste Maschinen für die geplanten Prozessschritte in Betrieb zu
nehmen und auch die Digitalisierung exemplarisch zu zeigen. Die
Forschungsaktivitäten der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB werden
so auch beispielhaft in Münster sichtbar.«
Die Anmietung der Räumlichkeiten wird aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Die Projektbeteiligten der Fraunhofer-Gesellschaft und des MEET Batterieforschungszentrums planen, die Prozessschritte des Mischens und Beschichtens zu erproben und eine Muster-Produktionslinie zu errichten, die einen Teil des geplanten Fertigungsbetriebes der FFB abbildet.
Kooperation schafft Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung
Nach Aufnahme des Betriebs sollen die Mitarbeitenden der Alexianer Werkstätten geschult und aktiv an der Muster-Produktionslinie mitwirken. Norbert Mussenbrock, Leiter der Alexianer Werkstätten, erklärt: »Der Zugang zu beruflicher Bildung und Teilhabe am Arbeitsleben ist für Menschen mit einem Handicap eine Grundvoraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe.«
Kombination aus Forschungs- und Produktionsbetrieb
Das Konzept der Forschungsfertigung Batteriezelle FFB sieht eine Kombination aus Forschungs- und Produktionsbetrieb für unterschiedliche Batteriezellformate – Rundzelle, Prismatische Zelle und Pouchzelle – vor. Die Mitarbeitenden der FFB erforschen je nach Bedarf einzelne Prozessschritte oder die gesamte Produktionskette.
Die Optimierung der Batteriezellproduktion erfolgt anhand verschiedener Kriterien, unter anderem des Materials, der Energie- und Ressourceneffizienz oder der Kostenreduktion. Gemeinsam mit den Projektpartnern des MEET Batterieforschungszentrums der WWU Münster und des Lehrstuhls PEM der RWTH Aachen möchte die Fraunhofer-Gesellschaft eine Infrastruktur schaffen, mit der kleine, mittlere und Großunternehmen, aber auch Forschungseinrichtungen, die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren können.
Die Forschungsfertigung Batteriezelle soll so am Standort Münster zum Zentrum der Entwicklung einer modernen und skalierbaren Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa werden. Damit die Produktion in Deutschland zukünftig neue Batterietechnologien effizienter, günstiger und in höchster Qualität bereitstellen kann, fördern der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau der FFB mit insgesamt 700 Millionen Euro.
Quelle: Fraunhofer IPT
Foto: Alexianer Werkstätten GmbH. Die Forschungsfertigung Batteriezelle wird künftig im »AlexProWerk« Prozessschritte der Batteriezellproduktion erproben.