Münster - (SMS) - Der Lütkenbecker Weg und der Lindberghweg sind seit Sommer Fahrradstraßen mit den vom Rat der Stadt Münster beschlossenen hohen Qualitätsstandards. Der rote Asphalt, Fahrrad-Piktogramme und großflächige Plakate weisen darauf hin, dass Radverkehr hier Vorrang vor dem Kfz-Verkehr hat.
Da im Zuge der Baumaßnahme zur Komfortsteigerung für die Radfahrenden die Fahrbahnschwellen entfernt wurden, gibt es aus der Bevölkerung vermehrt Hinweise, dass es zu Geschwindigkeitsüberschreitungen durch Pkw kommt. Auf einer Fahrradstraße ist maximal Tempo 30 erlaubt; Autofahrende müssen sich in der Geschwindigkeit den Radfahrenden anpassen und gegebenenfalls auch langsamer als 30 Stundenkilometer fahren.
Die Rückmeldungen der Anwohnerinnen und Anwohner werden von der Verwaltung sehr ernst genommen: „Wir beobachten die Situation vor Ort genau, zumal diese verkehrssicher ausgestaltete Fahrradstraßenachse ein wichtiger Abschnitt der Veloroute Everswinkel-Münster ist“, erklärt Gerhard Rüller, Leiter der Abteilung Planung Verkehrsinfrastruktur im Amt für Mobilität und Tiefbau. Er ist für Hinweise dankbar: „Die Alltagserfahrungen vor Ort helfen uns ungemein, die Situation richtig einzuschätzen“.
Um am Lütkenbecker Weg und am Lindberghweg weitere Fortschritte zu erzielen, wird das Verkehrsverhalten im engen Austausch mit Polizei und Ordnungsamt beobachtet. Die Dokumentation der Geschwindigkeiten erfolgt etwa mithilfe von Dialogdisplays, die die Ein- und Austrittsgeschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmenden messen. Ergänzend werden weitere Messungen mit dem so genannten Seitenradarmessverfahren durchgeführt. Diese Messungen sind sehr präzise und werden über einen längeren Zeitraum stattfinden.
„Erste Auswertungen unserer Daten geben bereits einen groben Aufschluss über das Verkehrsverhalten am Lütkenbecker Weg und am Lindberghweg. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt demnach zwar in einem annehmbaren, aber noch nicht dem gewünschten Bereich. Deshalb weisen wir weiterhin regelmäßig auf die für Fahrradstraßen geltenden Verkehrsregeln hin“, so Stefan Pliquett, zuständiger Planer im Amt für Mobilität und Tiefbau bei der Stadt Münster.
So werden zusätzlich an den Straßen Plakate angebracht, die auf die Verkehrsregel „Tempo 30“ aufmerksam machen. Sie orientieren sich am Design der bereits vorhandenen „Autos zu Gast“-Banner. „Die Botschaft ist so simpel wie notwendig: die durchschnittliche Kfz-Geschwindigkeit muss weiter sinken. Wir wählen bei der Kampagne bewusst eine legere/entspannte und auf Verständnis setzende Sprache – ohne erhobenen Zeigefinger“, wirbt Phillip Oeinck vom Fahrradbüro im Amt für Mobilität und Tiefbau für Tempo 30 auf Fahrradstraßen.
Foto: Zusätzliche Plakate weisen auf die Geschwindkeitsbegrenzungen
in Fahrradstraßen hin. Phillip Oeinck vom Fahrradbüro und Stefan
Pliquett (r.) von der Fachstelle Verkehrsplanung (beide Amt für
Mobilität und Tiefbau) haben sie gerade am Lindberghweg angebracht.
Foto: Stadt Münster.