Griechenland hat die vorzeitige Rückzahlung weiterer Milliardenkredite an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in die Wege geleitet. Dabei gehe es um Darlehen in einer Gesamthöhe von 3,6 Milliarden Euro, die 2021 und 2022 fällig würden, teilte der griechische Finanzminister Christos Staikouras am Montag in Athen mit. Bereits im November 2019 hatte sein Land IWF-Kredite vorzeitig zurückgezahlt.
Wenn Griechenland die nun angekündigten Rückzahlungen geleistet hat, wird es 80 Prozent seiner internationalen Kredite zurückgezahlt haben. Das Finanzministerium in Athen erklärte, "trotz der beängstigenden Umstände" wegen der Corona-Pandemie tue die Regierung weiterhin "ihr Möglichstes", um das Land zur "Normalität" zu führen.
Wegen seines enormen Schuldenberges war Griechenland in den Jahren 2010 bis 2018 von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF mit insgesamt rund 300 Milliarden Euro gestützt worden. Im Gegenzug musste das Land schmerzhafte Reformen umsetzen, um seinen Schuldenberg abzubauen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Nach Einschätzung der Ratingagentur Moody's droht Griechenlands Schuldenquote von zuletzt 176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis zum Jahresende auf 200 Prozent zu steigen, bevor sie 2021 voraussichtlich wieder sinke.
yb/bfi© Agence France-Presse