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Friedensschule besteht seit 50 Jahren

Seit einem Jahr wird die Friedensschule, die Gesamtschule des Bistums Münster, grundlegend saniert

Münster (pbm/acl). An der Tür am Haupteingang muss noch etwas nachgebessert werden. Sobald der Schulgong das Ende der Pause eingeläutet und die Schülerinnen und Schüler der Friedensschule in ihre Klassenräume geströmt sind, legen die Handwerker los. „Eine Sanierung während des laufenden Schulbetriebs erfordert Rücksichtnahme und Kompromisse“, weiß Schulleiter Ulrich Bertram. Seit einem Jahr wird die Friedensschule, die Gesamtschule des Bistums Münster, grundlegend saniert. Ende des Jahres soll der erste Bauabschnitt beendet sein.

Für Lernende und Lehrende der Schule, die in der kommenden Woche ihr 50-Jähriges Jubiläum feiert, eine logistische Herausforderung, „aber eben auch unumgänglich“, betonen Anette Brachthäuser und Markus Füllenkemper von der Abteilung Bauwesen des Bistums. 1968 wurde die Friedensschule gegründet – als Gesamtschule in bischöflicher Trägerschaft zu dem Zeitpunkt ein einzigartiges Modell in Deutschland. Auf die Sichtbetonkonstruktion wurde Mitte der 1980er Jahre eine rot verkleidete Metallfassade gesetzt. „Aus energetischen Gesichtspunkten ist das nicht mehr zeitgemäß“, weiß Architekt Klaus Burhoff von „Burhoff und Burhoff“ in Münster.

Die neue Fassade besteht aus rot-braun-blauen Ziegeln und passt sich damit optisch an den 2014 erneuerten Bereich von Schulküche und Mensa an. Damals wurde neben einer technischen Erneuerung der Küche vor allem die Ausgabesituation verändert. „Jetzt geben wir in drei Schichten jeweils 450 Mittagessen an die Schüler aus“, erklärt Schulleiter Bertram.

Seit vergangenem Jahr werden nun im ersten Bauabschnitt der Sanierung der Verwaltungstrakt, der Lehrerbereich und mehrere Fachräume auf den neusten Stand gebracht. Zudem wurden sechs neue Klassenräume in Form von zwei Geschossen auf das Flachdach gesetzt. Ein Treppenhaus als Fluchtweg ist von außen dazugekommen. Auch der barrierefreie Haupteingang wurde bereits neu gestaltet.

Helle Räume mit einer verbesserten Raumakustik, einer tageslicht-gesteuerten Beleuchtung und einer bedarfsgeführten Lüftungsanlage auf Basis des CO2-Gehaltes erwarten die Schüler. Besonders die Frage der Lüftung ist in Schulen ein großes Thema, berichtet Architekt Burhoff: „Die Kinder und Jugendlichen müssen sich über einen längeren Zeitraum konzentrieren können. Die bedarfsgeführte Lüftung sorgt dafür, dass es immer eine gute Lufttemperatur im Raum gibt.“ Dienten die von außen befestigten Lamellen an den bisherigen Fenstern der Friedensschule bisher maximal zur Verdunkelung des Raumes, sorgen die dreifach-verglasten Fenster jetzt auch für einen sommerlichen Wärmeschutz. „Die Jalousien befinden sich zwischen den Fensterscheiben, so dass möglichst viel Wärme draußen bleibt“, erklärt Burhoff.

Ab dem kommenden Jahr sind vier weitere Bauabschnitte geplant. Wann die Zeit der Großbaustelle beendet ist, steht noch nicht fest. „Das ist abhängig von den Mitteln des Bistums, die stufenweise genehmigt werden“, erklärt Anette Brachthäuser. Der erste und umfangreichste Bauabschnitt ist mit 6,5 Millionen angesetzt, für den nächsten werden rund 4,5 Millionen benötigt.

Ulrich Bertram und das Kollegium haben sich auf so manchen weiteren Umzug vom Klassenraum in einen der 20 Container-Räume auf dem Schulhof und umgekehrt eingestellt. „Gerade planen wir die Auslagerung der Physikräumen samt Arbeitsgeräten, Materialien und Co.“, erzählt Bertram. Doch die Vorfreude auf das Ergebnis am Ende überwiegt bei all den Herausforderungen. Und an den Jubiläumstagen, an denen unter anderem Bischof Felix Genn und Oberbürgermeister Markus Lewe teilnehmen, steht die Baustelle still.

Bildunterschriften:

Friedensschule: Die Bischöfliche Friedensschule, die in der kommenden Woche ihr 50-jähriges Bestehen feiert, wird umfänglich energetisch saniert.

Alt-neu: Auf dieser Seite der Schule treffen die neue und alte Fassade aufeinander.

Verantwortliche: Vor dem neuen, barrierefreien Haupteingang: (von links) Haustechniker Antonius Krotoszynski, Schulleiter Ulrich Bertram, Diözesanbaudirektorin Anette Brachthäuser, Architekt Klaus Burhoff und Markus Füllenkemper von der Abteilung Bauwesen im Bistum Münster.

Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann