Münster - (SMS) - Stadtbaurat Robin Denstorff überreichte den Projektpartnern jetzt die Baugenehmigung.
Bis Frühjahr 2023 wird das alte Lagergebäude mit dem markanten Doppelgiebel umgebaut: Im Erdgeschoss richtet der Ruderverein RVM ein neues Vereinsheim mit Bootshalle und Anlegesteg im Stadthafen 1 ein. Im Obergeschoss entstehen die neuen Flächen der B-Side mit soziokulturellen Veranstaltungs- und Begegnungsräumen sowie Arbeitsbereichen für Künstlerinnen und Künstler wie auch der Kreativwirtschaft. Insgesamt werden 4000 Quadratmeter für gemeinwohlorientierte Zwecke geschaffen.
"Münster ist eine kreative und sportbegeisterte Stadt. Die neuen Nutzungen ergänzen das bisherige Profil und sind ein wichtiger Meilenstein für die Verwirklichung eines gemischten urbanen Quartiers am Hafen", sagt Stadtbaurat Robin Denstorff, der das Projekt von Anfang an begleitet.
Die Wirtschaftsförderung verantwortet und steuert als Grundstückseigentümerin die Umbaumaßnahmen in enger Kooperation mit den Projektpartnern. Sie werden dabei durch die assmann münster GmbH unterstützt. Die Objektplanung liegt beim Büro Heinrich Böll Architekten aus Essen. Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung, Christine Zeller, erläutert: "Wir schaffen durch dieses Projekt einen attraktiven und funktionalen Standort für Leistungssport und Kreativwirtschaft in zentraler Lage."
Für den Ruderverein, der aktuell noch im Bennohaus am Dortmund-Ems-Kanal beheimatet ist, bringt der Umzug an den Stadthafen mehrere Vorteile: "Mit dem Umbau schaffen wir ein modernes Vereinsheim mit funktionaler Infrastruktur, die wir für unseren Sport und das Vereinsleben brauchen", erklärt Dirk Bensmann, Vorstands-Sprecher des Rudervereins. "Am Hafenbecken haben wir zukünftig einen Standort, der uns vieles erleichtert. Dann gibt es zum Beispiel beim An- und Ablegen keine vorbeifahrenden Binnenschiffe und wir können die Anfängerausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im geschützten Hafen durchführen."
Das B-Side-Quartiersprojekt wird insbesondere von Kulturschaffenden und Bewohnerinnen des Viertels erwartet. Vor mittlerweile fünf Jahren begann auf Initiative der Menschen aus dem Hansaviertel die ehrenamtliche Arbeit zum Erhalt des Hill-Speichers und der B-Side. Aus der vormaligen kreativen Zwischennutzung heraus, hat das B-Side-Kollektiv gemeinsam mit den Menschen aus dem Quartier ein komplexes, nicht-kommerzielles Konzept für den 100 Jahre alten Speicher erarbeitet. "Auf dieser Grundlage werden wir am Stadthafen 1 nun ein breites Angebot rund um die Themen Kunst, Kultur, Bildung und gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung entfalten. Es entstehen Ausstellungsflächen, ein Veranstaltungsraum, Gruppenräume, Werkstätten, bezahlbare Arbeitsräume für kreative und soziale Nutzungen, Proberäume und vieles mehr. Die B-Side als soziokultureller Freiraum soll als Plattform für gesellschaftlichen Wandel dienen und dazu beitragen, dass Münsters Hafen- und Hansaviertel ein attraktiver Ort für alle Menschen bleibt – urban, lebendig und vielfältig", erklärt Tobias Stroppel, Geschäftsführer der B-Side GmbH.
Die Herrichtung des Gebäudes und dessen Umbau werden insgesamt rund zehn Millionen Euro kosten. Die Finanzierung des Gesamtprojekts wird durch mehrere Förderer sichergestellt: Die aktuell ermittelten Kosten für das sozio-kulturelle Zentrum in Höhe von 7,2 Millionen Euro werden über Städtebaumittel vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert. Grundlage hierfür ist die förderfähige und antragsreife Projektentwicklung durch die B-Side in den letzten Jahren unter Begleitung der Stadt Münster. Der Ruderverein finanziert seinen Umbau selbst und bekommt dabei Unterstützung aus der Sportförderung.
Foto: Der Umbau des Hill-Speichers am Südufer des Stadthafens 1 kann beginnen. Zur Übergabe der Baugenehmigung trafen sich Vorstands-Sprecher RVM Dirk Bensmann, Stadtbaurat Robin Denstorff, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Christine Zeller und Geschäftsführer B-Side Tobias Stroppel (v.l.) vor Ort.
Foto: Amt für Kommunikation, Stadt Münster.