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Lieb Les

Gender, Gender, Gender, ich werd irre! Überall nur noch Leser*innen, Autofahrer*innen, Doktor*innen, Penner*innen. Kurz: Überall nur Vollidiot*innen. Das hab ich grad auch mal 3sat versucht zu erklären. Ich weiß,….

Liebe Redaktion und alle, die an diesem wundervollen Film oder besser dieser großartigen Doku mitgewirkt haben!

 

Es tut mir ähnlich in der Seele weh, wenn, wie vormals die Frauen, heute die Männer sprachlich diskreditiert werden. Was ist genderproblematisch anders am gesprochenen "Künstler innen" gegenüber "Künstler"? Was ist richtiger an "sehr geehrte Damen und Herren", als an "sehr geehrte Herren und Damen"?

Es kann doch wirklich nicht sein, dass derlei Fahrlässigkeit, ein altes Problem mit identischen Fehlern zu "re-invention" statt hat und keiner merkt es! Foucault nannte das in "Sexualität und Wirklichkeit/historie":  Während der Revolution den Kaiser zu stürzen ohne ihm den Kopf abzuschlagen.

Verstehen Sie mich nicht falsch, mein Vorschlag, das Neutrum zu verwenden, ist auch nur bedingt tauglicher, da die Deklination des Neutrums und des Maskulinums nahezu identisch sind, aber allein die Idee hat zumindest mehr "good will" im Ansatz, oder?

 Ich hoffe, wir bekommen das schnell hin, denn nicht nur sind viele genderunspezifische Probleme derzeit sehr aktuell und zum anderen ist es zumindest für mich (auch als Vater einer Tochter und Sohn einer modernen Frau) allein der Gedanke nicht nur unerträglich sondern gar unmöglich, Unterschiede in der Qualität des Potentials jeden Geschlechts (die anderen wären bei Künstler*innen" ebenfalls nicht repräsentiert) auch nur zu erfahren in der Lage sein zu können. Und den meisten Männern die ich kenne (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel), sehen und habituieren das, bzw. sich, ähnlich.

Meines Erachtens, was nichts heißen muss, hat jedes Geschlecht individuelle Qualitäten, die theoretisch gleichwertig sind, aber ich glaube, dass allein da das Problem liegt. Es gibt nicht DIE sensible Frau oder DEN harten Kerl. Wir alle kennen sensible Männer, harte Frauen und wieder andere Kinder oder Menschen anderer Geschlechter, die nicht nur mir (leider) unbekannt sind, sondern doch auch nur über eine neutrale Ansprache alle miteinbezogen würden. Wenn man sich auf den morphologischen(/Silben-) Stamm mit einem neutralen Artikel einigen könnte, also: Das/Lieb Bewerb (statt Bewerber*in/nnen oder Liebe(r)), aber auch nur eine Idee.

Jedenfalls und das ist kein Witz, kann ich jetzt ernsthaft verstehen, wie diskriminiert sich Frauen durch falsche Ansprache fühlen. Es ist wirklich unangenehm, sich nicht mehr als Mann(/bzw. des jew. Geschlechts) angesprochen fühlen zu dürfen. Das könnte sich zukünftig zu einem echten gesellschaftlichen Identitätsproblem entwickeln.

Man, gab es (auch weitere als oben Genannte) großartige Frauen:

Simone de Beauvoir, Else Lasker-Schüler, Artemesia Gentileschi (schrieb sie sich so? Ich kenne nur ihre Bilder), Kamala Harris, die Ministerpräsidentin von Neuseeland (damn, Namen, aber völlig Geschlechtsübergreifend) und und und... zu allen Zeiten, wie Männer und Menschen, die sich dazwischen nicht entscheiden wollten oder konnten.

 

Anyway, bitte weitermachen!

Danke

Text : adolf.muenstermann@gmail.com


Bild: Pixabay