Münster - Aus Anlass des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der am 27. Januar begangen wird, erinnert die Stadt Münster mit dieser Veranstaltung an die homosexuellen Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes.
Auschwitz ist das
international bekannteste Symbol dafür, welche Grausamkeiten Menschen
anderen Menschen antun können. Während jüdische Männer und Frauen sowie
Angehörige der Roma und Sinti nach der Nazi-Ideologie systematisch
„vernichtet“ werden sollten, ging es bei Homosexuellen eher darum, sie
hart zu bestrafen, mit dem Ziel der „Umerziehung“.
Bis 1945 wurden 50.000 schwule Männer nach § 175 verurteilt, 10.000 von ihnen wurden in sogenannten „Konzentrationslagern“ inhaftiert. Mehr als die Hälfte wurden dort ermordet. Auch lesbische Frauen wurden verfolgt und in den „Konzentrationslagern“ inhaftiert. Sie mussten den schwarzen Winkel tragen, der sie als „Asozial“ kategorisierte.
In den 20 Beiträgen des von Joanna Ostrowska, Joanna Talewicz-Kwiatkowska und Lutz van Dijk herausgegebenen Buches „Erinnern in Auschwitz auch an sexuelle Minderheiten“ geht es sowohl um das Dokumentieren bislang weitgehend unbekannter Fakten als auch um ein Aufdecken der Hintergründe, warum die Nazis sexuelle Minderheiten verfolgten – und vieles in der Forschung bis heute nicht beachtet wurde.
Lutz van Dijk, geboren 1955 in Berlin, deutsch-niederländischer Schriftsteller, war zunächst Lehrer in Hamburg und später Mitarbeiter des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam. Seit 2001 lebt er in Kaptstadt, wo er sich als Mitbegründer der Stiftung HOKISA (Homes for Kids in South Africa) für von HIV/Aids betroffene Kinder und Jugendliche einsetzt.
Die Lesung findet online über ZOOM statt. Die Installation eines Programms ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist über den Web-Browser möglich. Es moderieren Markus Chmielorz und Stefan Querl.
Meeting-ID: 881 2282 4281 - Kenncode: 359187
Quelle: Stadt Münster, Villa ten Hompel