„Allein der Gesundheitssektor war im Jahr 2017 für knapp fünf Prozent des weltweiten Ausstoßes klimaschädlicher Gase verantwortlich. Krankenhäuser gehören in Deutschland zu den sechs größten Energieverbrauchern in der Branche Handel, Dienstleistung und Gewerbe“, heißt es darin.
Gleichzeitig spielten die Gesundheitsberufe mit ihren gesellschaftlichen und sozialen Aufgaben und ihrer Vorbildfunktion eine zentrale Rolle in der Öffentlichkeit und damit bei der Umsetzung von Klimaschutzzielen.
Trotz verschiedener Vereinbarungen – wie dem Pariser Klimaschutzabkommen – sei die dringend notwendige Trendwende bei den CO2-Emissionen „weiterhin nicht abzusehen, so die Autoren. Extremwetterereignisse, Überschwemmungen, Dürren, Temperaturanomalien, Waldbrände, Biodiversitätsverlust, Infrastrukturschäden und Infektionskrankheiten seien bereits konkrete Bedrohungen der Gegenwart.
Das Bündnis Junger Ärzte (BJÄ) ruft daher „zu besonderem Engagement im Klimaschutz auf. Wir fordern die im Oktober 2020 vom Europäischen Parlament verschärften Klimaziele für 2030 zu verwirklichen, Nachhaltigkeit privat und beruflich umzusetzen und für die Sicherung globaler Gesundheit einzutreten“.
Dazu sei eine rasche klimagerechte Umgestaltung der Gesundheitssysteme nötig. „Theoretische Überlegungen und politische Lippenbekenntnisse sind dafür nicht zielführend, stattdessen benötigt es praktische und realitätsnahe Umsetzungsempfehlungen“, heißt es in dem Positionspapier.
Das BJÄ empfiehlt dazu unter anderem: Die Förderung, Auf- und Umbau
klimaneutraler, nachhaltiger Krankenhäuser („green hospitals“), die
Umsetzung und Unterstützung von Ernährungsempfehlungen und
Maßnahmen, die für eine gesunde und nachhaltige Ernährungsweise werben,
die Stärkung und Bevorzugung des aktiven, nicht-motorisierten
Transportes sowie die Einforderung klimaneutraler Finanzanlagen und
Investitionen.
Quelle: hil/aerzteblatt.de
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