Der US-Senat hat den pensionierten Vier-Sterne-General Lloyd Austin als
ersten schwarzen Verteidigungsminister in der Geschichte des Landes
bestätigt. Die Kongresskammer stimmte der Ernennung des 67-Jährigen am
Freitag mit breiter Mehrheit zu.
Lloyd ist der erste vom neuen Präsidenten Joe Biden nominierte Minister, der im Amt bestätigt wurde. Bereits am Mittwoch - dem Tag von Bidens Amtsantritt - hatte der Senat der Ernennung der neue Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines zugestimmt.
Austin schreibt nun als erster Afroamerikaner an der Pentagon-Spitze Geschichte. Die Nominierung war allerdings nicht unumstritten: Der Heeresgeneral mit Erfahrung im Irak und in Afghanistan schied erst 2016 aus den Streitkräften aus. Eigentlich dürfen frühere Offiziere frühestens sieben Jahre nach ihrer Pensionierung die Pentagon-Spitze übernehmen. Damit soll eine zivile Führung des Verteidigungsministeriums sichergestellt werden.
Austin benötigte deswegen eine Sondergenehmigung des Kongresses. Sie wurde ihm am Donnerstag ausgestellt.
Austin blickt auf eine mehr als 40-jährige Karriere in den Streitkräften zurück. Der Absolvent der Militärakademie West Point diente im Irak und in Afghanistan und war 2003 einer der Kommandierenden beim Einmarsch der US-Truppen in Bagdad. In den folgenden zwei Jahren leitete er in Afghanistan die Combined Joint Task Force 180, die für Stabilität in dem Bürgerkriegsland sorgen sollte.
2010 wurde er Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte im Irak und vollzog im folgenden Jahr den vom damaligen Präsidenten Barack Obama angeordneten Truppenabzug aus dem Land. Biden war damals Vizepräsident.
2012 ernannte Obama Austin dann als ersten Afroamerikaner der Geschichte zum Kommandeur des US-Militärkommandos Centcom, das unter anderem für den Nahen Osten und Afghanistan zuständig ist. In dieser Rolle leitete Austin den Kampf der USA gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien.
fs/jes
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