Baierbrunn - (ots) - Rauchen ist ungesund, wer weiß das nicht - doch fürs ungeborene Kind gilt das noch viel mehr. Elf Prozent der schwangeren Frauen rauchen gelegentlich bis regelmäßig, während ein Kind in ihrem Bauch heranwächst. "Den meisten Schwangeren ist nicht im Detail bewusst, welche Schäden das in Zigaretten enthaltene Nikotin und die vielen anderen Giftstoffe beim Baby anrichten können", sagt Dr. Christian Albring, Gynäkologe in Hannover und Präsident des Bundesverbandes der Frauenärzte, im Apothekenmagazin "Baby und Familie". Dazu zählen Fehlbildungen, Asthma, Allergien, eine hohe Infektanfälligkeit, Behinderungen oder ADHS. Rauchende Schwangere haben außerdem laut Albring fast dreimal häufiger eine Fehlgeburt als Nichtraucherinnen.
Die eigenen Motive fürs Rauchen entlarven
Die gute Nachricht: Es lässt sich lernen dem Drang zur Zigarette zu greifen zu widerstehen. Raucherinnen sollten sich zunächst überlegen, in welchen Situationen sie sich einen Glimmstengel anzünden. Schenkt er etwa Trost, Entspannung oder Belohnung? Wer seine Motive erkennt, kann Alternativen für die jeweiligen Rauch-Situationen schaffen. Langeweile-Raucherinnen könnten zum Beispiel darüber nachdenken, ob es Hobbys gibt, die sie aktivieren können. Wer geraucht hat, um weniger zu essen, könnte stattdessen einen Spaziergang machen, die Gymnastikmatte ausrollen und sieben Minuten lang Übungen machen. Gute Alternativen zur Entspannung können Meditation, Atemübungen oder auch ein Duftbad sein.
Unterstützung holen hilft bei der Entwöhnung
Willenskraft allein reicht oft nicht aus. Raucherinnen, die aufhören wollen, sollten sich daher Unterstützung holen. Das Online-Beratungsprogramm IRIS (www.iris-plattform.de), das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gefördert wird, richtet sich speziell an Schwangere, die rauchen oder Alkohol konsumieren. Daneben gibt es viele Rauchentwöhnungsprogramme als Einzel- oder Gruppenbehandlung sowie weitere digitale Angebote. Auch Eltern, Nachbarn und Kollegen können helfen und der Raucherin anbieten sie anzurufen, wenn die Widerstandskraft schwach wird. Für Schwangere wichtig ist, dass die Programme einen verhaltenstherapeutischen Ansatz verfolgen und keine Medikamente zur Rauchentwöhnung verwendet werden, die Nikotin enthalten und damit schädlich fürs Ungeborene sind.