Pal Dardai will bei seiner Rückkehr als Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC mit Offensivfußball begeistern. "Da gehen wir mit offenem Umschaltspiel rein - und dann machen wir ein 5:4 oder 6:5. Warum nicht?", sagte er vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Eintracht Frankfurt: "Frankfurt macht viele Tore. Damals in der Trainerschule haben sie gesagt: Schießt ein Tor mehr. Und mit diesem Motto gehen wir nach Frankfurt."
Hertha hatte am Sonntag Dardais Vorgänger Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz entlassen, da der Klub nach 18 Spieltagen nur auf Rang 14 der Tabelle steht. Mit 17 Punkten liegen die Berliner nicht weit von der Abstiegszone entfernt.
Dementsprechend zurückhaltend formulierte Dardai, der Hertha schon von 2015 bis 2019 betreut hatte, auch seine Saisonziele. "Wenn die Mannschaft erstmal noch 20 Punkte holt - Respekt. Das ist schonmal gut. Natürlich will ich mehr", sagte der Ungarn und stellte sich vor seine Mannschaft: "Druck habe ich alleine. Ich bin der Einzige, der verlieren kann imagemäßig."
Dardais Vertrag läuft bis 2022. Der kicker berichtete jedoch, dass ein Verbleib des 44-Jährigen über den Sommer hinaus an das Erreichen einer bestimmten Punktequote gebunden sei. Sportdirektor Arne Friedrich wollte dies am Donnerstag nicht kommentieren. "Über Vertragsdetails wird jetzt wieder viel spekuliert, aber da werden wir uns nicht zu äußern", sagte er, Dardai sei die "Wunschlösung".
Zurückkehren könnte in Frankfurt Außenstürmer Dodi Lukebakio, der am vergangenen Wochenende beim 1:4 gegen Werder Bremen wegen schlechter Trainingsleistungen von Labbadia nicht berücksichtigt worden war. "Es wäre keine Überraschung, wenn ich Dodi am Wochenende von Anfang an spielen lasse", sagte Dardai: "Er ist ein Unterschiedsspieler. Bei mir hat er zwei Tage top trainiert. Ich habe gehört, er ist faul. Ich muss ehrlich sagen, ich bin positiv überrascht. Er läuft so schnell wie ein Känguru."
© 2008-2021 Sport-Informations-Dienst