Nur dreieinhalb Wochen nach seiner Verurteilung wegen Korruption und Bigamie ist ein früherer chinesischer Top-Banker hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen Lai Xiaomin sei am Freitag in Tianjin im Norden des Landes vollstreckt worden, meldete Chinas Staatsfernsehen. Die von Lai eingestrichenen Bestechungsgelder seien extrem hoch, die Umstände seines Verbrechens "besonders schwerwiegend und die gesellschaftlichen Folgen besonders schwer", zitierte das Fernsehen das Oberste Gericht, das die Exekutionsanordnung zuvor bestätigt hatte.
Ein Gericht hatte Lai Anfang des Monats schuldig gesprochen, umgerechnet 3,2 Millionen Euro an öffentlichen Geldern veruntreut zu haben. Zusätzlich wurde ihm vorgeworfen, 215 Millionen Euro an Bestechungsgeldern erhalten zu haben. Der frühere Chef der chinesischen Finanz-Holding Huarong habe zudem neben seiner Ehe "lange Zeit mit einer anderen Frau zusammengelebt", mit der er uneheliche Kinder habe.
Chinesische Gerichte haben eine Verurteilungs-Quote von mehr als 99 Prozent. Es ist extrem selten, dass ein Todesurteil aufgehoben wird. Nach Schätzungen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International führt China die Liste der Länder mit den meisten Hinrichtungen an, jedes Jahr werden demnach tausende Menschen in dem Land zum Tode verurteilt und hingerichtet. Eine offizielle Zahl gibt es nicht.
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