Organisiert wird das Konzert von Azubis der
Veranstaltungstechnik-Branche aus der Region. Da wegen der aktuellen
Corona-Pandemie zurzeit keine Events stattfinden, bei denen sie etwas
lernen könnten, haben sie sich zusammengeschlossen, um selber etwas auf
die Beine zu stellen. Sie nennen ihre Aktion "End of Lights - Ohne uns
wird es dunkel", und wollen so auf die prekäre Lage der
Veranstaltungsbranche aufmerksam machen. Das LWL-Industriemuseum
Schiffshebewerk Henrichenburg möchte den engagierten Nachwuchskräften
eine Gelegenheit bieten, ihr Können zu beweisen.
Streng genommen handelt es sich gar nicht um ein Konzert, sondern um eine laut Corona-Schutzverordnung zulässige "Probe oder Übung ohne Publikum zur Berufsausübung". Im Internet zu hören sind zwei Bands, die beide im Ruhrgebiet beheimatet sind. "Skittle Alley" ist eine junge vierköpfige Pop-Punkband aus Datteln, die in ihren Songs Melodien mit Härte verbinden. Die fünfköpfige Band "Pele Caster" rund um den Frontmann Stefan "Pele" Götzer ist mit ihrem deutschsprachigen Indie-Rock aus dem Ruhrgebiet normalerweise deutschlandweit auf Festivals und Touren unterwegs.
Die Bands spielen vor der Kulisse des Schiffshebewerks mit Kopfhörern, ohne Verstärkung durch Boxen. Das Konzert wird ab 18.30 Uhr live ins Internet gestreamt. In der Pause (ab ca. 19.10 Uhr) gibt es eine Talkrunde zur Situation der Veranstaltungsbranche. Zu den Teilnehmern der Gesprächsrunde gehört Dirk Wöhler vom Bundesverband Diskjockey e.V. (BVD). Die Moderation übernimmt der Berliner Youtuber Nico Deutschland. Nach dem Konzert wird das Hebewerk illuminiert und mit einer Licht-Show in Szene gesetzt.
Den Live-Stream des Konzerts und der Licht-Show können Interessierte am Sonntag (7.2.) ab 18.30 Uhr auf der Facebook-Seite "End of Lights" und auf den Facebook- und Youtube-Kanälen der beiden Bands verfolgen.
Das Museum, das seit November für Besucher geschlossen ist, freut sich darüber, Schauplatz des Streaming-Konzertes zu sei. Die Verantwortlichen bitten die Fans der Bands dringend darum, nicht persönlich zum Schiffshebewerk zu kommen. "Da die Bands nicht mit Verstärker auftreten, lässt sich die Musik vor Ort sowieso nicht erleben. Es wäre ein toller Erfolg der Aktion, wenn viele Musikfans das Konzert vom heimischen Sofa aus verfolgen. Vielleicht bringt sie das auf die Idee, das Schiffshebewerk später auch einmal analog zu besuchen, wenn das wieder möglich ist", hofft Museumsleiter Dr. Arnulf Siebeneicker.
LWL
Foto: Tobias Neve Photography. Die Band "Skittle Alley" spielt beim Streamingkonzert im Schiffshebewerk.