Münster - „Bereits im ersten Lockdown im März vergangenen Jahres hatte
unsere IT-Abteilung es ermöglicht, dass grundsätzlich alle
Mitarbeitenden von zuhause aus arbeiten konnten. Sei es mit beruflich
genutzten Laptops oder auch mit einer Freischaltung der privaten
Computer, wenn sie auf dem neuesten Stand waren und damit Datenschutz
und Datensicherheit gewährleistet werden konnten“, informiert Diethelm
Schaden, Leiter der Abteilung Personal, Besoldung und Zentrale Dienste.
Zahlreiche Mitarbeitende hatten das Angebot im Frühjahr angenommen, um sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen. Seit November erledigen noch mehr Mitarbeitende ihre Arbeit von zuhause aus. „Jeder, der ins Homeoffice gehen möchte und dessen Arbeitsplatz sich grundsätzlich dafür eignet, kann dieses tun“, betont Schaden.
Die hohe Akzeptanz und das Interesse hätte auch eine Befragung widergespiegelt, die die Abteilung im Sommer nach dem ersten Lockdown durchgeführt habe. Rund 450 Beschäftigte hätten sich daran beteiligt. „Diese Befragung ist Grundlage für eine Arbeitsgruppe, die sich damit beschäftigt, wie das Thema ‚alternierende Telearbeit‘ nach der Corona-Pandemie bei uns gestaltet werden kann“, blickt Schaden in die Zukunft.
Das Thema ist im Generalvikariat nicht neu. „Um beispielsweise Familie und Beruf zu vereinbaren, gibt es bei uns schon viele Jahre die Möglichkeit der alternierenden Telearbeit“, informiert Schaden. Deshalb sei die Verwaltung des Bistums Münster sehr gut auf die Notwendigkeiten vorbereitet gewesen. „Auch dank unserer IT-Abteilung, die technisch schon sehr weit war und im ersten Lockdown sehr flexibel gedacht hat. Dadurch konnten wir schnell reagieren“, sagt der Abteilungsleiter.
Antonio Nulchis, Informations- und IT-Sicherheitsbeauftragter sowie Mitglied der Mitarbeitendenvertretung (MAV) und des Corona-Krisenstabs, befürwortet ebenso die geschaffenen Möglichkeiten. „Besonders aus Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzgründen, die höchste Priorität haben, ist es gut, dass das Arbeiten im Homeoffice für viele möglich ist und genutzt wird“, sagt Nulchis.
Digital und technisch gut aufgestellt sind auch die Schulen in Trägerschaft des Bistums. Die eigene Lernplattform „schulbistum.de“ hat den Schulen bereits während des ersten Lockdowns sehr geholfen und unterstützt das Distanzlernen auch während des zweiten Lockdowns. „Allerdings stößt die Plattform wegen des Umfangs des Distanzunterrichts und des damit verbundenen Datentransfervolumens auch an Grenzen. Daher hat das Bistum seinen Schulen den Zugang zu einer weiteren Plattform eines professionellen Anbieters eröffnet. Die Schulen nehmen diese Plattform jetzt zunehmend in Anspruch“, berichtet Dr. William Middendorf, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung.
Im zweiten Lockdown komme erheblich mehr Onlinelernen zum Einsatz als im Frühjahr vergangenen Jahres. Da die Schulen konzeptionell vorgearbeitet hätten und das Bistum die Möglichkeiten für Videokonferenzen erweitert habe, gelinge der digitale Distanzunterricht recht gut, so Middendorf. Schülerinnen und Schüler, die kein mobiles Endgerät zuhause zur Verfügung hätten, könnten sich solche in ihrer Schule ausleihen. Geplant sei, die Erfahrungen aus dem Distanzlernen systematisch auszuwerten. Dabei würden auch die Eltern einbezogen. Mit den Schulen werde bei erkannten Entwicklungsbedarfen nachgesteuert. „Festzustellen ist bereits jetzt, dass der Distanzunterricht den Präsenzunterricht nicht vollständig ersetzen kann. Insbesondere das soziale Lernen kommt zu kurz“, ist Middendorf überzeugt.
Michaela Kiepe/ Bistum Münster
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