Rekordmeister Bayern München reist mit einem hart erkämpften Erfolgserlebnis zur Klub-WM in Katar. Zum Auftakt des 20. Spieltags setzte sich der Champions-League-Sieger im winterlichen Berlin mit mehr Mühe als erwartet bei Hertha BSC 1:0 (1:0) durch und baute die Tabellenführung aus. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger RB Leipzig wuchs vorerst auf komfortable zehn Punkte.
Kingsley Coman (21.) traf für die Bayern, die noch am späten Freitagabend nach Doha reisten. Dort trifft das Team von Trainer Hansi Flick im Halbfinale am Montag (19.00 Uhr/MEZ) auf den afrikanischen Champions-League-Sieger Al Ahly SC aus Ägypten.
Pal Dardai, der nach 629 Tagen als Hertha-Trainer ins Olympiastadion zurückkehrte, durfte sich angesichts einer couragierten Leistung zumindest über einen Mutmacher im Abstiegskampf freuen. Die sportliche Lage der Berliner bleibt aber extrem angespannt, am Sonntag droht der Sturz auf den Relegationsplatz.
Das Spiel im Berliner Schneegestöber begann temporeich - auch weil Hertha dagegenhielt und sich nicht versteckte. Verunsicherung war bei den Blau-Weißen trotz des jüngsten Negativlaufs nicht spürbar. Die Münchner konnten sich sogar bei Nationaltorhüter Manuel Neuer bedanken, der gegen den freistehenden Dodi Lukebakio (3.) stark parierte.
Dass Hertha das Momentum zunächst nicht aus der Hand gab, lag an Torhüter Rune Jarstein. Der Norweger brachte erst Leroy Sane zu Fall, bügelte seinen Fehler anschließend aber aus und parierte den fälligen Strafstoß gegen Robert Lewandowski (12.).
Die Münchner taten sich überraschend schwer gegen das aggressive Berliner Pressing, fanden selten ein Durchkommen, hatten dann jedoch das Glück auf ihrer Seite. Comans Schuss fälschte Herthas Niklas Stark unhaltbar ab.
Die Führung gab dem FC Bayern Sicherheit. Bei den Berliner Kontern standen die Gäste nun stabiler, in der Offensive sorgte der Favorit vor allem über die Flügel für Gefahr. Die Halbzeitführung war letztlich verdient, auch weil Lewandowski (45.) und Coman (45.+4) gute Chancen ausließen.
Nach dem Seitenwechsel nutzten die Bayern ihre spielerische Überlegenheit besser. Joshua Kimmich überzeugte in der Zentrale als Ballverteiler, auf der Außenbahn sorgten Coman und Sane für viel Unruhe. Die Chancenverwertung blieb aber ein Schwachpunkt. Serge Gnabry (47.) hätte erhöhen müssen.
Auch wenn Bayern das Geschehen kontrollierte - die fehlende Vorentscheidung hielt Hertha im Spiel. Die Begegnung blieb intensiv geführt, beide Mannschaften drängten auf ein Tor. Hertha-Angreifer Matheus Cunha (88.) lief frei auf Neuer zu und vergab die Großchance zum Ausgleich.
Emanuel REINKE /
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