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Sieben Fragen an Bernd Rasche alias "Bert Fenber" zu seinem neuen Song „Good Seeds“ und Corona

Bernard Lammerding sprach mit dem Singer/Songwriter



Bernard Lammerding: Wie entstand die Idee für den Song? Ist die Entstehung des Songs durch die Corona-Krise beeinflusst?

Bernd Fenber: Natürlich ist die weltweite Erfahrung mit der Pandemie eingeflossen, unser seit Monaten von Corona bedrücktes Leben. Das hat meine Arbeit an dem Song beeinflusst. Jeder von uns wird durch diese Situation und den Rückzug aufs Private auf sich selbst zurückgeworfen: Wie ist mein bisheriges Leben gelaufen? Was ist mir denn eigentlich wichtig? Alles in allem will ich mit dem Song sagen "Leute, lebt. Hört auf, Erbsen zu zählen".

 

Bernard Lammerding: Spielt die Krise eine Rolle beim Komponiervorgang?

Bert Fenber: Ja, indem ich dieses Mal jeden Moll-Akkord ganz bewusst vermieden habe. Moll steht ja immer eher für traurig und getragen. Ich wollte aber, dass die Melodie "nach vorne schaut", dass sie gute Laune macht, antreibt, gute Energie auslöst. Das sind die Dur-Akkorde. Mir haben schon Leute geschrieben, dass sie das Lied gerne zum Frühstück morgens hören (lacht).

 

Bernard Lammerding: Schreibst Du grundsätzlich zuerst den Text? Wie vertonst Du den Text dann?

Bert Fenber: Das macht jeder Singer-Songwriter anders. Für mich ist die Musik und das Songschreiben, seit ich 16 bin, immer ein Ausdruck meiner Gefühle gewesen. Alles, was mich beschäftigt - Liebe, Kummer, Freude, Zorn auf gesellschaftliche Missstände, letzteres z.B. bei "High Time" - kommt über die Musik raus. Es ist, wenn man so will, Therapie. Daher kommt immer die Musik zuerst, dann der Text. Der Text entsteht während ich den Song probe, ausprobiere. Erst intuitiv, dann aber arbeite ich sehr gezielt daran, dass Sprachrhythmus und Melodie ineinandergreifen. Da gehe ich in jedes Wort, das ist Arbeit.

Mir haben jetzt häufiger professionelle Songschreiber ihre Lieder zum Interpretieren angeboten, auch deutsche. Bisher habe ich das nicht gemacht, weil durch meine USA-Aufenthalte und mein Studium mir Englisch näher liegt. Ob der Song nachher z.B. Country-Anklänge hat, wie "Good Seeds", das entsteht erst bei der Arbeit im Studio, das plane ich nicht. Das "Starstreet Studio" in Münster ist dabei für mich wirklich in der Zusammenarbeit optimal.

 

Bernard Lammerding: Wie erlebst Du die Krise im Moment? Nimmst Du Situationen oder Deine Mitmenschen anders wahr als vor der Pandemie?

Bert Fenber: Ja, sicher. Alle um mich herum sind genervt, fügen sich in die Einschränkungen, aber leiden darunter. In der Stadt zu sein und samstags außerhalb des Wochenmarkts wenig Menschen zu sehen, ist ein komisches Gefühl. Auch ich selbst fühle mich viel mehr alleine als vorher. Da ich aber auch so genug zu tun habe, z.B. meine Musik, habe ich zumindest keine Langweile.

 

Bernard Lammerding: Wie läuft der Arbeitsvorgang im Moment ab? Gibt es da Unterschiede verglichen mit der Zeit vor der Pandemie?

Bert Fenbert: Große Unterschiede. Von der Musik kann ich noch nicht leben, also habe ich ja noch meine Arbeit als Coach, Dozent und Berater. Durch die Pandemie habe ich aber viel mehr Zeit für meine Musik, kann mich viel mehr darauf konzentrieren. Das ist für mich die positive Seite von Corona (lacht).


 

Bernard Lammerding: Wie sind bisher die Reaktionen auf den neuen Song und auf Deine Musik allgemein seit Deiner neuen Karriere?

Bert Fenbert: Bisher habe ich ausschließlich positive Reaktionen, viele Leute schreiben mir z.B. in Instagram, bedanken sich für die Songs. Das freut mich sehr.

Noch ein Hinweis für alle, die es vielleicht nicht wissen: Wenn man auf YouTube ein Video liken möchte, muss man angemeldet sein. Das ist ganz einfach und kostet nichts.

 

Bernard Lammerding: Was wünscht Du Dir musikalisch und allgemein für die nächste Zeit? Welche Pläne hast Du für die nächsten Wochen und Monate?

Bert Fenbert: Da ich derzeit ja von einer Promotion-Agentur in Hessen betreut werde (Backstage Promotion), arbeite ich jetzt intensiv an den nächsten Songs und an meiner Promotion, z.B. die Radiowerbung. Die Pandemie ist ja wirklich nicht gerade ein gutes Setting für Künstler. Das nächste Lied steht schon in der Rohversion fest, das kann ich ja sagen.... wahrscheinlich wird es "Rebel of Love " heißen. Also meine Pläne: dranbleiben.