Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor (USA) hat verärgert auf die Streichung mehrerer Disziplinen aus der Diamond League reagiert und als Konsequenz eine neue Interessenvertretung gegründet. "Ich bin unglaublich enttäuscht, dass der Weltverband und die Diamond League noch mehr Disziplinen aus dem Programm genommen haben", schrieb Taylor in einer Stellungnahme.
Er sei bereits seit längere Zeit mit einigen Leichtathleten in Diskussionen, wie man mehr Mitsprache bei der Gestaltung der Zukunft der Sportart bekommen könne. "Es ist Zeit für eine echte Veränderung. Ich werde mich nicht mehr zurückhalten. Unser Sport dreht sich um Einheit und Vielfalt. Die Disziplinen zu trennen, kann nur den Sport schädigen, den wir alle lieben."
Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hatte die Kürzung des offiziellen Programms der Diamond League von 32 auf 24 Wettbewerbe am Mittwoch bekannt gegeben. Betroffen sind von den Streichungen Dreisprung, Diskuswurf, 3000 m Hürden und die 200 m.
Seitdem hat sich eine Vielzahl von Athleten über diesen Schritt empört. "Das vernichtet die Karrieren der Sportler, die auf diese Wettbewerbe spezialisiert sind", erklärte beispielsweise Kenias Hindernis-Weltmeisterin Beatrice Chepkoech. "Ist das euer Ernst?", fragte die zweimalige 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers. Der frühere US-Sprintstar Carl Lewis rief sogar zur Revolution auf und forderte die Athleten auf, das Verbandssystem zu verlassen.
Taylor fordert nun mit der neuen Interessenvertretung "The Athletics Association" mehr Rechte für Sportler. Man wolle "ultimativ" einen Platz am Entscheidungstisch und Mitsprache dabei, wie der Sport weiterentwickelt werden könne, ohne "den Kern herauszureißen".
"Im Moment haben wir, die Athleten, keine Macht. Ja, es gibt eine Athletenkommission, aber wir brauchen etwas Unabhängiges vom Weltverband", sagte Taylor: "Ich werden diesen Sport nicht aufgeben. Ich werde alles dafür tun, um echte Antworten von den Leuten zu bekommen, die die Entscheidungen treffen."
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