"Der Start der Impf-Programme überall in der EU gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus", erklärte die Brüsseler Behörde am Donnerstag. Demnach könnte die Wirtschaftsleistung der 27 EU-Länder schneller als bislang erwartet wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen.
In ihrer Winterprognose rechnet die Kommission für 2021 mit einem Wirtschaftswachstum von 3,7 Prozent. Damit korrigierte sie ihre Erwartungen vom Herbst zwar von 4,1 Prozent leicht nach unten. Allerdings fiel der Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 weniger gravierend aus. Im November war Brüssel hier noch von einem Minus von 7,4 Prozent ausgegangen. Am Ende lag der Rückgang bei 6,3 Prozent.
"Da in den kommenden Monaten immer mehr Menschen geimpft werden, sollte eine Lockerung der Einschränkungen einen stärkeren Aufschwung im Frühjahr und Sommer ermöglichen", erklärte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die EU-Wirtschaft könnte so 2022 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen.
Allerdings gibt es bedeutende Unterschiede. Am stärksten unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie haben bislang die stark vom Tourismus abhängigen Länder Spanien, Griechenland, Malta und Kroatien gelitten. Besonders im Fall von Spanien geht die Kommission nun auch von einer schnellen Erholung mit 5,6 Prozent Wachstum in 2021 aus.
Die griechische Wirtschaft hingegen kann nach einem Einbruch um zehn Prozent in 2020 zunächst nur auf 3,5 Prozent Wachstum hoffen. Auch für Österreich sieht es nicht gut aus: Die Wirtschaftsleistung war hier um 7,4 Prozent zurückgegangen und die Kommission erwartet für 2021 ein Wachstum von nur 2,0 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft ist den Angaben zufolge mit fünf Prozent weniger stark eingebrochen als die der meisten anderen EU-Länder. Das Wachstum 2021 wird demnach voraussichtlich mit 3,2 Prozent unterdurchschnittlich ausfallen.
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Peter EßER / © Agence France-Presse