Westfalen-Lippe (lwl) - Im Februar lockt der Karneval normalerweise viele Menschen zum gemeinsamen Feiern auf die Straße. In dem bunten Treiben ist mitunter auch der ein oder andere "Apenköster" dabei. Wen oder was dieses plattdeutsche Wort bezeichnet, wissen die Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
"Ein Apenköster ist eine Person, die durch übertriebenes und unpassendes
Gehabe auffällt und sich damit lächerlich macht", erklärt Markus
Denkler, Geschäftsführer der Kommission für Mundart- und Namenforschung
beim LWL. "Es handelt sich also um ein Schimpfwort für einen Spaßmacher
oder Komiker. Das Wort ist vor allem im Platt des westlichen Teils
Westfalens gebräuchlich, aber auch in Bielefeld sagt man: Dou aule
Apenköster!"
Wörtlich übersetzt handelt es sich bei dem Apenköster um einen Affenküster, also einen Kirchendiener für Affen. Der "Köster" muss in plattdeutschen Sprichwörtern und Wortzusammensetzungen häufiger als nicht ganz ernst zu nehmende Figur herhalten. So bezeichnet der "Viggelienenköster", wörtlich "Violinenküster", einen Straßenmusikanten oder eine Person ohne festen Beruf. Das Wort findet sogar als Verb Verwendung: wer beispielsweise "pottköstert", hat schlecht gekocht.
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Foto: Pixabay. Ein "Apenköster" bezeichnet eine übertrieben alberne Person, die sich gerne mal zum Affen macht.