Helmarshausen. Wie ist das eigentlich, wenn man vom "Hotel Mama" Abschied nimmt und alles selbst machen muss? Putzen, kochen, waschen. Einige Jugendliche aus Helmarshausen und Umgebung wollen das gerne testen. In einer WG auf Zeit.
Entstanden ist die Idee im Evangelischen Jugendkreis, der sich – wenn es die Coronaregeln nicht gerade verhindern – einmal wöchentlich im Jugendraum auf dem Klostergelände trifft. Dann wird gequatscht, gespielt oder auch mal gemeinsam Filme geschaut. "Letztes Jahr ist dabei auch die Idee für die WG entstanden", erzählt Luca-Marie Blaumeiser, die mit ihrem jüngeren Bruder Jonas regelmäßig bei den Treffen dabei ist. Die 18-Jährige ist Schülerin, geht aufs Gymnasium in Beverungen und will nach dem Abi studieren. Wie andere aus der Gruppe auch. "Da kann es nicht schaden, sich schon mal auf das Leben in einer WG vorzubereiten", sagt sie lachend.
Die Jugendlichen wollen für ihr Experiment eine Woche lang in das leerstehende ehemalige Freizeitheim auf dem Klostergelände einziehen. "Das wird aber kein Urlaub", betont Jonas. "Wir werden natürlich weiter in die Schule oder zum Sport gehen und auch allen anderen Verpflichtungen nachkommen." Darüber hinaus hat man sich noch ein weiteres Ziel gesetzt: Während der gemeinsamen WG-Zeit soll auch noch der in die Jahre gekommene Jugendraum neu hergerichtet werden.
"Um den Jugendraum zu renovieren und auszustatten brauchen wir finanzielle Unterstützung", sagt Jugendpfleger Lucas Liebske. Und die kommt aus dem im vergangenen Jahr geschaffenen Förderprogramm "Unser Ding" für Jugendliche im Landkreises Kassel. "Die Beantragung war unkompliziert und schnell", betont Liebske. Jetzt hoffen alle, das die Kontaktbeschränkungen wieder aufgehoben werden können, damit das Projekt in die Tat umgesetzt werden kann.
Die WG auf Zeit der Jugendlichen in Helmarshausen ist nur eine von mehreren Ideen, die der Landkreis mit jeweils 500 Euro fördert. Zwei Mitmachgärten in Grebenstein und Wolfhagen, eine Indoor-Skateanlage in Hofgeismar und der Bau einer Veranstaltungshütte in Helsa nennen Vizelandrat Andreas Siebert und Daniel Klein, der Leiter des Jugendbildungswerkes, als weitere Beispiele. "Manche Ideen habe die Pandemie sicherlich ausgebremst. Deshalb haben wir beschlossen, die Antragsfrist für die Fördermittel zu verlängern und freuen uns auf weitere tolle Ideen", so Siebert abschließend.
Bei Fragen können sich interessierte Jugendliche an Daniel Klein (Email: daniel-klein@landkreiskassel.de / Telefon: 0561-10031554) oder Patricia Ruffini
(Email: patricia-ruffini@landkreiskassel.de / Telefon: 0561-10032452) wenden.
Weitere Infos finden sich auch auf der Internetseite des Landkreis Kassel unter: https://www.landkreiskassel.de/gesellschaft-und-bildung/jugendfoerderung-und-jugendbildungswerk/programm/mach-dein-ding.php
Landkreis Kassel vom 15.02.2021
Bild: Andreas Bernhard