Als Ersatz für den pandemiebedingt abgesagten Karnevalszug sind am Rosenmontag acht Mottowagen durch Düsseldorf gerollt. Die vom Wagenkünstler Jacques Tilly modellierten Großplastiken fuhren ab dem Mittag rund zwei Stunden lang durch die Innenstadt, wie das Comitee Düsseldorfer Carneval mitteilte. Damit sich am Straßenrand keine Zuschauergruppen bilden, waren die Wagen nicht im Konvoi, sondern einzeln auf drei verschiedenen Routen unterwegs.
"Den Rosenmontagszug 2021 mussten wir leider absagen, aber die Narrenfreiheit lassen wir uns nicht nehmen", erklärte Michael Laumen, Präsident des Karnevalskomitees bereits am Freitag. Die "hochpolitischen" Großplastiken von Tilly seien "seit vielen Jahren das Markenzeichen des Düsseldorfer Karnevals und die Höhepunkte jedes Rosenmontagszugs".
Diese Tradition solle auch in der Corona-Pandemie bewahrt werden. Mit der Initiative wollten die Karnevalisten demnach ein "Zeichen für Meinungsfreiheit auch in schwierigen Zeiten" setzen. Die Wagen persiflierten neben der Corona-Pandemie unter anderem auch die sogenannten Querdenker sowie den CDU-Vorsitz des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet.
In Köln rollt am Rosenmontag ein Puppenzug mit Persiflagewagen im Kleinformat durch das Karnevalsmuseum. "Der ausgefallenste Zoch" wird ab 14.00 Uhr im Westdeutschen Rundfunk übertragen. In Mainz wird am Abend eine digitale Fastnachtssitzung unter dem Motto "Vierfarbbunt mit Bütt un Byte" gestreamt. Darin präsentieren sich die Vereine und Garden der Stadt in elf mal elf Minuten.
ruh/cfm
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