Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland bleibt coronabedingt mittlerweile wieder größtenteils daheim: 24 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten Ende Januar "vorwiegend oder ausschließlich im Homeoffice", wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Dienstag nach ihrer jüngsten repräsentativen Umfrage zur Homeoffice-Nutzung in der Krise mitteilte. Demnach ist der Anteil im Vergleich zum Vormonat Dezember um sieben Prozentpunkte gestiegen. Im April 2020 hatte er 27 Prozent betragen.
Wie schon damals hatte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Böckler-Stiftung auch Ende Januar gut 6200 Erwerbstätige und Arbeitssuchende befragen lassen. 14 Prozent der Befragten hatten den Angaben zufolge zuletzt wechselnde Arbeitsorte, arbeiteten also sowohl im Büro als auch von zu Hause oder unterwegs - im Dezember waren es 13 Prozent gewesen. Ende Januar arbeiteten den Angaben zufolge noch 60 Prozent der Erwerbstätigen überwiegend oder ausschließlich im Betrieb, fünf Prozentpunkte weniger als im Vormonat.
Das WSI begründete den Anstieg der Heimarbeit in erster Linie mit den zwischenzeitlich verschärften politischen Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie. So erklärte etwa jeder dritte Befragte, der im Januar hauptsächlich zu Hause arbeitete, die Beschlüsse der Bundesregierung seien ein Grund für einen Wechsel ins Homeoffice gewesen.
Erst "der enorme öffentliche Druck" auf die Arbeitgeber "und schließlich die Verordnung zum Homeoffice haben zu einer Ausweitung des Angebots von mobiler Arbeit geführt", erklärte WSI-Direktorin Bettina Kohlrausch. Allerdings scheine es in manchen Unternehmen "immer noch Druck auf die Beschäftigten zu geben, im Betrieb zu arbeiten, auch wenn dies zumindest nach Einschätzung der Beschäftigten nicht nötig wäre".
Den Angaben zufolge arbeiteten Ende Januar fünf Prozent aller Befragten "überwiegend im Betrieb", obwohl sie "ihre Präsenzarbeit eigentlich weiter reduzieren wollten und ihre Tätigkeit für Homeoffice-geeignet halten". Gut jeder zweite Betroffene gab demnach an, dass sein Arbeitgeber ihn von mehr Heimarbeit abhalte. "Selbst bei vorsichtiger Schätzung" betrifft dieser Umstand laut WSI "noch einige hunderttausend Erwerbstätige" in Deutschland.
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