Ein großes Echo rief der Aufruf des Demenzsensiblen Krankenhauses am UKM (Universitätsklinikum Münster) im vergangenen Jahr hervor: Zahlreiche Zeitungsleserinnen und -leser spendeten und ermöglichten so die Anschaffung von Uhren, die speziell auf die Bedürfnisse von dementen Patienten abgestellt sind.
96 Uhren für neun Stationen konnte das Demenzsensible Krankenhaus von
den zahlreichen Einzelspenden anschaffen. „Der großen
Spendenbereitschaft ist es zu verdanken, dass wir mit einer beachtlichen
Summe von gut 3.000 Euro nun so viele Stationszimmer ausstatten
konnten“, freuen sich Anja Nieländer und Marion Schäferhoff.
Die beiden
Expertinnen gehören zum interdisziplinären Team des Demenzsensiblen
Krankenhauses. Neben Ärzten, Neurologen, Apothekern und Pflegekräften
sind auch Pflegeberater und ein ehrenamtlicher Besucherdienst Teil des
Teams. Gemeinsam gewährleisten sie mit großem persönlichen Einsatz und
viel Zuwendung die bestmögliche Behandlung älterer Menschen während
ihres Krankenhausaufenthaltes.
Denn vor allem bei dieser Patientengruppe
kann zur eigentlichen Grunderkrankung auch noch ein Delir, ein akuter
Verwirrtheitszustand, hinzukommen. Ein Delir wird von den Betroffenen
als äußerst unangenehm und beängstigend empfunden, da die räumliche und
auch die zeitliche Orientierung abhandengekommen sind.
Die neu angeschafften Uhren sind ein wichtiges Hilfsmittel bei der Behandlung, da auf ihren extra großen Displays Uhrzeit, Datum und Wochentag leicht zu erfassen sind. So dienen die Uhren dazu, im Gespräch mit den betroffenen Patientinnen und Patienten zu überprüfen, ob sich die zeitliche Orientierung wiedereinstellt und auch für die Betroffenen selbst bieten die Uhren einen Ankerpunkt während des Klinikaufenthalts.
Universitätsklinikum Münster (UKM), ukm/mt
Foto: UKM. Marion Schäferhoff und Anja Nieländer (v.l.) vom Demenzsensiblen Krankenhaus zeigen eine der 96 Uhren, die das UKM jüngst für Stationszimmer anschaffen konnte.