Das entschied ein New Yorker Richter am Dienstag. Citibank habe "einen der gröbsten Schnitzer der Bankengeschichte begangen", schrieb Richter Jesse Furman in seinem Urteil.
Citibank hatte im vergangenen August versehentlich 900 Millionen Dollar an Gläubiger des Kosmetikkonzerns Revlon überwiesen. Eigentlich wollte die Banken, die den Kredit verwaltete, lediglich Kreditzinsen in Höhe von 7,8 Millionen Dollar überweisen. Ausgezahlt wurde aber die gesamte Kreditsumme mitsamt der Zinsen.
Als der Fehler auffiel, verlangte die Citigroup das Geld zurück, bekam aber nur 400 Millionen Dollar zurückgezahlt. Zehn Investmentfonds lehnten eine Rückzahlung ab. Der Fall landete deswegen vor Gericht.
Richter Furman erklärte nun, dass gemäß US-Recht fehlerhaft überwiesenes Geld in der Regel zurückerstattet werden muss. Das Recht des Bundesstaates New York sehe aber eine Ausnahme vor: "Der Empfänger darf das Geld behalten, wenn damit gültige Schulden beglichen werden, der Empfänger keine Falschangaben gemacht hat, um die Auszahlung auszulösen, und wenn der Empfänger den Fehler nicht bemerkt hat", schrieb Furman.
In diesem Fall seien die Gläubiger "guten Glaubens" und mit ausreichender Begründung davon ausgegangen, dass Revlon den Kredit aus dem Jahr 2016 vorzeitig zurückgezahlt habe. Zwischen dieser Annahme und der Annahme, "dass Citibank oder Revlon irrtümlicherweise mehr als 900 Millionen Dollar überwiesen haben - etwas, das eine Bank vermutlich noch nie zuvor getan hat und vermutlich nie wieder tun wird - wäre es nahezu irrational gewesen, von Letzterem auszugehen", schrieb der Richter.
Die Citibank wies das Urteil entschieden zurück und kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Die Citibank habe Anrecht auf das Geld und werde sich weiter für eine komplette Rückzahlung einsetzen, erklärte eine Sprecherin.
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