Berlin, 23.2.2021: Die Bundesregierung zieht heute nach zweieinhalb Jahren Bilanz ihrer Wohnraumoffensive. Dazu erklärt Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe:
„Die Bundesregierung ist mit der Wohnraumoffensive gescheitert, weil sie den Klimaschutz ignoriert hat. Neuer Wohnraum ist nur dann zukunftsfähig und langfristig bezahlbar, wenn Klimaschutz und Effizienz von Grund auf mitgedacht werden. Sonst zahlen am Ende diejenigen den Preis, die in energetisch schlechten Gebäuden leben und hohe Heiz- und Emissionskosten haben. Gebäude, die jetzt nicht klimaschutzgerecht gebaut werden, müssen vorzeitig saniert werden.
Das Mantra ‚Bauen, Bauen, Bauen‘ kann dabei nicht Ziel nachhaltiger Gebäudepolitik sein. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Wohnraumoffensive zu einer Sanierungs- und Klimaschutzoffensive zu machen. Beide Ziele müssen gleichermaßen verfolgt werden, da sie langfristig eng miteinander verbunden sind.
Eine nachhaltige Wohnungsbaupolitik braucht
Konzepte für eine bedürfnisorientierte und nachhaltige Quartiersplanung. Das
bedeutet, dass soziale Aspekte wie Bezahlbarkeit des Wohnraums, aber auch
nachhaltiges und klimakompatibles Bauen eine Rolle spielen müssen. Wir brauchen
Quartiere, die für viele verschiedene gesellschaftliche Gruppen zur Verfügung
stehen und Räume sowohl für Privatsphäre als auch solche für Gemeinschaft
eröffnen. Insbesondere in Ballungszentren muss zukunftsfähiges Bauen und Wohnen
mit den begrenzt verfügbaren Flächen sorgsam umgehen, denn nicht alle Menschen
können sich ein Einfamilienhaus leisten.“
Deutsche Umwelthilfe vom 23.02.2021
Bild: Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin (c) Steffen Holzmann