Münster - Stiftungen aus dem Privatbesitz bereichern regelmäßig das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Jetzt erhielt die Einrichtung erneut eine besondere Schenkung: Ein privater Sammler aus Münster überließ dem Museum 309 antike Münzen von der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien.
Damit sind die WWU-Wissenschaftler in der Lage, die Geschichte des Münzwesens dieser Insel detailliert nachzuzeichnen. Nahezu jede Stadt Siziliens ist in der Sammlung repräsentiert – von der Mitte des 6. bis zum 1. Jahrhundert vor Christi. Die Orte sind sowohl durch Einzelstücke als auch durch eine größere Anzahl von Münzen nachzuvollziehen. Aus Syrakus, in der Antike die größte und mächtigste Stadt Siziliens, stammen mit 81 Münzen knapp 25 Prozent der Sammlung.
Das Museumsteam wird die wissenschaftliche Bestimmung der 309 Münzen, zu der der ehemalige Eigentümer Wesentliches beigetragen hat, demnächst in einer Publikation aufarbeiten und veröffentlichen.
Das 1884 eröffnete Archäologische Museum bietet mit seiner umfangreichen Sammlung spannende Einblicke in Kunst und Kunsthandwerk antiker Kulturen des Mittelmeerraums und des Vorderen Orients. Alle Sammlungsbestände – die Originalsammlung, die Abgusssammlung antiker Skulpturen, die Modellsammlungen antiker Monumente, Stätten und Heiligtümer sowie die Münzsammlung und die Hologrammsammlung – sind in Lehre und Forschung der Universität Münster eingebunden, stehen aber auch der Öffentlichkeit und Schulen zur Verfügung. Derzeit ist das Museum allerdings geschlossen.
WWU Münster
Foto: Lianna Hecht. Die antiken Münzen bereichern zukünftig den Sammlungsbestand des Archäologischen Museums.