Seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 erhebt das Institut für Generationenforschung unter Leitung von Dipl.-Psych. Rüdiger Maas, M.Sc. und Dipl.-Wirt.-Ing. Hartwin Maas, MIB regelmäßig Daten (mit jeweils 1.200 - 3.500 Teilnehmenden bundesweit und in regelmäßigen Abständen auch in der DACH-Region) über Wohlbefinden, Wahrnehmung, Wünsche, Sorgen und Haltung der Menschen in und zur Corona-Pandemie.
Langfristiger Schaden für die Kultur
Durch die Corona-Pandemie befürchten die befragten Teilnehmer*innen einen unumkehrbaren Schaden für die Kulturlandschaft und die Veranstaltungsbranche insgesamt.
Die Teilnehmer mussten auf einer Werteskala von 0 (= kein Schaden) bis 100 (= maximaler Schaden) ihre jeweilige Einschätzung abgeben. Hierbei lag der Gesamtdurchschnitt bei 82. Das ist ein sehr negatives Ergebnis, denn es heißt, die Mehrheit sieht auf lange Sicht einen großen Schaden für unsere Kultur- und Veranstaltungsbranche.
Das negative Testergebnis als Eintrittskarte
Die Befragung ergab ebenfalls, dass 46 % der Befragten ein negatives Corona-Testergebnis für die Teilnehmer einer Großveranstaltung wünschen. Nur 15 % der Befragten können sich einen Besuch ohne jegliche Einschränkung vorstellen.
Generationenforscher Rüdiger Maas: "Bei den unter 26-Jährigen, der sog. Generation Z sind es mit 53 % sogar noch mehr und bestätigt, wie in allen unseren Erhebungen, die durchschnittlich höhere Regeltreue der heutigen jungen Menschen."
Generationenwechsel in der Veranstaltungsbranche
Über die Hälfte der über 40-Jähringen sind nicht bereit mehr für ein entsprechendes Hygienekonzept zu zahlen. Je jünger die Befragten sind, desto mehr sind sie bereit einen Aufpreis für das jeweilige Hygienekonzept zu zahlen. Infolge wird bei kostenintensiven Hygienekonzepten, bei diversen Veranstaltungen vermehrt auf die jungen Besucher wert gelegt werden.
Generationenforscher Rüdiger Maas: "Auch hierbei sehen wir bei den unter 26-Jährigen, der sog. Generation Z neben der Regeltreue, eine generell höhere Bereitschaft für Sicherheit und Gesundheit mehr zu zahlen."
Keine Vorteile für Geimpfte!
Dreiviertel der Befragten lehnen generelle Lockerungen ausschließlich für Covid-Geimpfte ab, mit Ausnahme des Reisens, hierbei gaben 40 % der Befragten an, Einschränkung für nicht geimpfte Personen gutzuheißen.
Zukunftsforscher Hartwin Maas über den (un)erwünschten Klassismus: "Nur wenn es ums Reisen geht, möchten die Menschen einen klaren Unterschied zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften. Das liegt einerseits daran, das Reisen in den meisten Fällen etwas Freiwilliges ist und zweitens, dass Impfungen für Reisen immer schon gegeben war. Fliegt man z.B. nach Zentralafrika oder Lateinamerika sind diverse Impfungen eine Voraussetzung, um im jeweiligen Land einreisen zu können."
Ab wann kann die Party wieder losgehen?
73 % der Befragten wollen ab März 2021 wieder kleinere Veranstaltungen besuchen, wie Kino, Tagungen, Seminare, Sportkurse, oder Hochschulvorlesungen. Bei größeren Veranstaltungen wie Konzerten, Festivals, Comedy-Shows und Theater ist der Durchschnitt der Befragten etwas zurückhaltender. 61 % der Befragten würden hier lieber erst einen Besuch ab Juni 2021 wagen.
Zukunftsforscher Hartwin Maas: "Vor allem Studenten möchten zeitnah in den studentischen Regelbetrieb übergehen. Viele beklagen eine geringere Studienqualität durch die Online-Seminare."
Zur Studie
Die Ergebnisse der Erhebungen des Institutes für Generationenforschung bieten eine
minutiöse Aufarbeitung, wie Menschen mit der Pandemie und dem Lockdown
umgehen, was wir daraus lernen und wie wir in solchen Situationen in
Zukunft schneller und effektiver handeln können. Einzigartig an
den Studien sind die enorme Stichprobengröße, die Aufteilung in
Alterskohorten und die Regelmäßigkeit der Erhebungen.
Institut für Generationenforschung